Wiederbegegnung mit Kudsi Erguner
Um 1990 hatten wir beim Balinger Kulturverein in unserer Konzertreihe "Musik der Fremde" zweimal Ensembles von Kudsi Erguner zu Gast, einem Spezialisten der islamischen Sufi-Musik und Meister der Flöte Ney. Das eine Ensemble war eine achtköpfige Formation mit Kudsi Erguners Bruder, der ebenfalls Ney-Flöte spielte, und türkischen Musikern mit Oud, Kanun, Trommeln und einer Sängerin.
Kudsi Erguner mit seinem Ensemble in der Balinger Stadthalle, 1990 (Foto: C. Wagner)
Das zweite Konzert, das ein Jahr später stattfand, bestritt Erguner mit einem Quartett bestehend aus drei seiner französischen Schülern. Beides Mal war es ein absolutes Konzert-Highlight und wurde damals vom SWR2 mitgeschnitten und übertragen. Nach wohl fast 40 Jahren habe ich jetzt Kudsi Erguner für ein Interview in Paris wiedergetroffen, wobei er mir sein aktuelles Album mitgegeben hat, das "Fragmente der Sufi-Zeremonien" enthält – wunderbare sakrale Musik aus dem Orient, wie sie bei den Tanzritualen der Sufi-Gläubigen gespielt wird, die im Westen als tanzende Derwische bekannt sind.