Pianistische
Fantasien
Dabei
lotet die Pianistin die ganze Bandbreite der Jazzstile aus. Das Spektrum reicht
von schnörkellosem Swing bis zu freiem Powerplay und beschwört die gegensätzlichsten
Stimmungen herauf – von versonnen bis aufbrausend. Schon im Eröffnungsstück
stehen sich zwei Motive gegenüber: ein eher zupackend-markantes reibt sich an
einem träumerisch-romantischen. Manchmal durchzucken dabei schrille Akkorde wie
grelle Blitze die musikalische Landschaft.
Mit
Drew Gress am Baß und Kenny Wollesen am Schlagzeug hat sich die 46jährige der
Unterstützung von zwei der besten Sideman der New Yorker Szene versichert. Die beiden sind in der Lage, den
Tastenexkursionen bis in die feinsten Verästelungen zu folgen, verstehen aber
auch solistisch Akzente zu setzen. Das Rhythmusteam bringt einen elastischen
Swing in die Musik ein und schafft so eine geschmeidige Grundlage, auf der Courvoisier
ihre pianistischen Fantasien ausleben kann. Manchmal greift sie ins Innere des
Flügels und läßt einzelne Töne metallisch aufklingen, um blitzschnell wieder
zur konventionellen Klanglichkeit zurückzukehren. In ihrer Spielweise fließen
vielerlei Einflüsse zu einer individuellen Handschrift zusammen.
Sylvie
Courvoisier Trio: Double Windsor (Tzadik)
Die Besprechung erschien zuerst in der NEUE ZÜRCHER ZEITUNG (NZZ)
Die Besprechung erschien zuerst in der NEUE ZÜRCHER ZEITUNG (NZZ)
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