Deutschlandfunk, 23. Oktober 2014 / 21:05-22:00
Jazzfacts:
Klanglabor des modernen Jazz
- Die Lower East Side von Manhattan
Die Lower East Side von Manhattan war
ursprünglich ein Slum, in dem Einwanderer ihre erste Bleibe fanden. In den
50er-Jahren siedelten sich wegen der billigen Wohnungen viele Jazzmusiker dort
an. Darüber hinaus entstanden Jazzclubs wie das Five Spot, das von Cecil Taylor
1957 eröffnet wurde und wo Thelonious Monk regelmäßig auftrat. In den
60er-Jahren wurde der New Yorker Stadtteil zum Zentrum der Freejazz-Revolution,
die eine Dekade später von der Loft Szene abgelöst wurde, die eine kreative
Explosion auslösten. Der Saxofonist Sam Rivers war einer ihrer 'movers and
shakers', der das Studio 'Rivbea' betrieb, wo die atemberaubensten Konzerte stattfanden.
Die Gruppe Muntu im Studio Rivbea, 1978
Die Gruppe Muntu im Studio Rivbea, 1978
Später siedelten sich dann die Cliquen um John Zorn und Elliott Sharp
dort an, die in kleinen Galerien und Musikclubs wie der Knitting Factory
auftraten. Inzwischen haben explodierende Mietpreise die alternative Jazzszene
mehr und mehr aus dem südlichen Teil von Manhattan vertrieben. Heute halten nur
noch ein paar wenige Konzertlokale wie The Stone die Erinnerung an die kreative
Blütezeit dieser Gegend wach. Christoph Wagner zeichnet ein Bild von Geschichte
und Gegenwart des Klanglabors Lower East Side. Es kommen zu Wort: Sam Charters,
Barry Altschul, Juini Booth, Roswell Rudd, Jay Clayton, Peter Kowald und Bernard Stollman
(ESP label).
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