Friday, 10 October 2014

RADIO RADIO RADIO: Jazz auf der Lower East Side

Deutschlandfunk, 23. Oktober 2014 / 21:05-22:00
Jazzfacts:
Klanglabor des modernen Jazz
 - Die Lower East Side von Manhattan

von Christoph Wagner

                                                                               Sam Rivers betrieb das Studio Rivbea

Die Lower East Side von Manhattan war ursprünglich ein Slum, in dem Einwanderer ihre erste Bleibe fanden. In den 50er-Jahren siedelten sich wegen der billigen Wohnungen viele Jazzmusiker dort an. Darüber hinaus entstanden Jazzclubs wie das Five Spot, das von Cecil Taylor 1957 eröffnet wurde und wo Thelonious Monk regelmäßig auftrat. In den 60er-Jahren wurde der New Yorker Stadtteil zum Zentrum der Freejazz-Revolution, die eine Dekade später von der Loft Szene abgelöst wurde, die eine kreative Explosion auslösten. Der Saxofonist Sam Rivers war einer ihrer 'movers and shakers', der das Studio 'Rivbea' betrieb, wo die atemberaubensten Konzerte stattfanden.

Die Gruppe Muntu im Studio Rivbea, 1978
Später siedelten sich dann die Cliquen um John Zorn und Elliott Sharp dort an, die in kleinen Galerien und Musikclubs wie der Knitting Factory auftraten. Inzwischen haben explodierende Mietpreise die alternative Jazzszene mehr und mehr aus dem südlichen Teil von Manhattan vertrieben. Heute halten nur noch ein paar wenige Konzertlokale wie The Stone die Erinnerung an die kreative Blütezeit dieser Gegend wach. Christoph Wagner zeichnet ein Bild von Geschichte und Gegenwart des Klanglabors Lower East Side. Es kommen zu Wort: Sam Charters, Barry Altschul, Juini Booth, Roswell Rudd, Jay Clayton, Peter Kowald und Bernard Stollman (ESP label).

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