Besprechung von 'Träume aus dem Untergrund' in GOOD TIMES Magazin, Nov 2017
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Saturday, 30 December 2017
Friday, 22 December 2017
The Return of Spider John Koerner
Spider John
Koerner
Das Comeback
eine Folklegende
„Bluestitel waren interessant für mich, weil sie oft eine Poesie besaßen,
die sehr treffend war.“
Für altgediente Folkfans ist Spider John Koerner ein Begriff. Der Gitarrist
und Sänger wurde in den sechziger Jahren mit dem Trio Koerner, Ray & Glover
bekannt, dessen mitreißende „Blues, Rags & Hollers“ (so ein Plattentitel
von 1963) einen großen Einfluß auf viele Folkmusiker ausübten. Die Gruppe war
eine der wenigen weißen Bands, die schwarzen Blues überzeugend präsentieren
konnten. Lange Zeit war es ziemlich ruhig um den Veteranen geworden. Jetzt ist
er wieder mit seiner Gitarre unterwegs und hat ein neues Album im Gepäck, das
an die großen alten Zeiten anknüpft, als selbst Bob Dylan sich von ihm
inspirieren ließ.
Will man mehr über Spider John Koerner erfahren, liefern die ‚Chronicles’
reichlich Material. Bob Dylan hat in sener Autobiographie Koerner mehrere
Seiten bewidmet und ihn als einen der wichtigsten Einflüsse seiner formativen
Jahre bezeichnet: „Ich war auf der Suche nach anderen Musikern mit ähnlichen
Interessen. In einem Beat-Café saß der erste Geistesverwandte herum, den ich in
Minneapolis kennenlernte. Es war John Koerner und auch er hatte eine akustische
Gitarre dabei,“ schreibt Robert Zimmerman. „Wir verstanden uns auf Anhieb. Er
beschäftigte sich schon ein paar Jahre länger als ich mit Folk. Aber er spielte
auch viel Blues. Er sprach mit leiser Stimme, sang aber so laut wie ein
Feldarbeiter. Koerner war ein mitreißender Sänger und von da an machten wir oft
zusammen Musik. Ich lernte viele Songs von ihm.“
Bob Dylan war nicht der einzige, der John Koerner von seinem Ingenieurstudium
abhielt. Auf einer Party traf Koerner den Gitarristen Dave Ray, der Countryblues
à la Leadbelly spielte. „Dave brachte seinen Freund Tony Glover mit, einer
Mundharmonikaspieler, und wir gründeten das Trio Koerner, Ray & Glover,“
erzählt Koerner. „Damals begann ich mich leidenschaftlich für Blues zu interessieren.“
Ihr Songmaterial fand die Gruppe auf alten zerkratzten Schellackplatten.
Darüber hinaus traten jetzt Bluessänger wie Josh White, Jesse Fuller oder Big
Joe Williams in ihren Gesichtskreis. Konzerte boten die Gelegenheit, den
schwarzen Musikern genauer auf die Finger zu gucken. Aus all diesen Einflüssen
entwickelten die drei mit der Zeit ihren eigenen Stil.
In Amerika kam Anfang der sechziger Jahre das Folkrevival allmählich in
Fahrt. Oft dienten Coffeehouses in Universitätstädten als Startrampe für junge
Talente. “Irgendwo in einer Ecke gab es meistens ein kleines Podest“, erzählt
Koerner. „Abends stieg jemand auf die Bühne und gab ein paar Songs zum Besten.“
Anfangs spielte Koerner mit seinen Freunden nur traditionelle Bluesnummern
nach. „Dann fing ich an, eigene Songs zu erfinden. Bluestitel waren interessant
für mich, weil sie oft eine Poesie besaßen, die sehr treffend war.“ Koerner veröffentlichte
ein erstes Soloalbum und trat auf dem Newport Folk Festival auf.
1972 geriet er in eine Schaffenskrise. Er gab das Musikmachen auf und
verschenkte seine Gitarre. „Ich hatte intensiv versucht, wie ein schwarzer
Bluessänger zu klingen, was mir mit der Zeit immer problematischer vorkam,“
erklärt er das Problem. „Als ich nach einem Jahr auf die Szene zurückkehrte,
war das Publikum etwas irritiert, weil ich nun statt Bluesnummern vermehrt
Folksongs spielte.“
Dabei ist es bis heute geblieben. Auf seiner aktuellen Einspielung breitet Spider
John Koerner mit Hilfe des Fiddlespielers Chip Taylor Smith, der auch zweite
Stimme singt, ein Repertoire aus, das hauptsächlich traditionelle Folksongs
umfasst. Die eine oder andere Bluesnummer ist auch darunter, dazu ein paar
eigene Lieder. Ein paar Songs werden unbegleitet gesungen, begleitet nur vom rhythmischen
Klappern der ‚Bones’.
Von seiner Vitalität hat der heute 75jährige kaum etwas eingebüßt. Noch
immer überzeugt er mit einem „unbelievably funky guitar style“, wie
Gitarrekollege Martin Simpson schwärmt. Und der ‚New Yorker’ meinte neulich, John
Koerner sei wohl das Näheste, wie man heute Charlie Patton nahe kommen könnte.
Spider John Koerner with Chip Taylor Smith: What’s Left Of Spider John
(Hornbeam Records)
Saturday, 9 December 2017
Hörspiel 'Der Schnäppchenbaum' von Matt Wand
Eine Weihnachtsgeschichte: DER SCHNÄPPCHENBAUM
Ich hab für den Hörspielautor und Musiker Matt Wand aus Manchester (ehemals Stock Hausen & Walkman, der auch mit Derek Bailey und Tony Oxley gearbeitet hat) eine kleine Weihnachtsgeschichte ins Deutsche übertragen mit dem Titel „Der Schnäppchenbaum“. Sie lief heute im 'Spielraum' auf SWR2 und kann noch ein Jahr lang gehört werden – unbedingt hörenswert! Eigentlich für Kinder, aber richtig gute Geschichten sind ja für Kinder wie für Erwachsene.
http://www.kindernetz.de/spielraum/sendungen/-/id=126540/nid=126540/did=470310/zhcj8c/index.html
Ich hab für den Hörspielautor und Musiker Matt Wand aus Manchester (ehemals Stock Hausen & Walkman, der auch mit Derek Bailey und Tony Oxley gearbeitet hat) eine kleine Weihnachtsgeschichte ins Deutsche übertragen mit dem Titel „Der Schnäppchenbaum“. Sie lief heute im 'Spielraum' auf SWR2 und kann noch ein Jahr lang gehört werden – unbedingt hörenswert! Eigentlich für Kinder, aber richtig gute Geschichten sind ja für Kinder wie für Erwachsene.
http://www.kindernetz.de/spielraum/sendungen/-/id=126540/nid=126540/did=470310/zhcj8c/index.html
Thursday, 7 December 2017
'Träume'-Besprechung auf der website 'Hinterland-rocks'
Hinterland rocks!
Miche Hepp, ein seit langem unermüdlich Aktiver in Sachen Rockmusik aus Oberschwaben und großer Kenner der Szene, betreibt die äußerst lesenswerte website 'Hinterland-rocks', die interessante Musikereignisse in Oberschwaben und darüber hinaus publik macht und bespricht. Jetzt hat er meinem Buch 'Träume aus dem Untergrund' eine ausführliche Besprechung gewidmet:
https://www.hinterland-rocks.de/lesestoff/tr%C3%A4ume-aus-dem-untergrund/
Nine Days Wonder (Sammlung: W. Seyffer)
Schwäbisches Tagblatt, Tübingen, 25. 9. 1970
Miche Hepp, ein seit langem unermüdlich Aktiver in Sachen Rockmusik aus Oberschwaben und großer Kenner der Szene, betreibt die äußerst lesenswerte website 'Hinterland-rocks', die interessante Musikereignisse in Oberschwaben und darüber hinaus publik macht und bespricht. Jetzt hat er meinem Buch 'Träume aus dem Untergrund' eine ausführliche Besprechung gewidmet:
https://www.hinterland-rocks.de/lesestoff/tr%C3%A4ume-aus-dem-untergrund/
Nine Days Wonder (Sammlung: W. Seyffer)
Schwäbisches Tagblatt, Tübingen, 25. 9. 1970
Wednesday, 6 December 2017
Jahresrückblick 2017: MUSIK
Ein kleiner musikalischer Jahresrückblick 2017 (so far)
Die beiden Künstler, die mich dieses Jahr am längsten begleitet haben, waren:
Natalie Merchant: The Natalie Merchant Collection (Nonesuch)
Hier besonders, die beiden Titel, die in einem wunderbaren Youtube-Video zu sehen sind:
https://www.youtube.com/watch?v=8GosZG882QM
und Aimee Mann und ihr Album 'Mental Illness' (Superego Records)
Ich empfehle die Youtube-Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=n0Ry5EmcoNM
https://www.youtube.com/watch?v=RrWuNUkSzI4
zum Entspannen und Tagträumen:
wunderbar relaxed Gitarrenmusik mit dem Keyboard-Wizzard der New Yorker Downtown-Szene Jamie Saft (ja er spielt auch eine fantastische Slidegitarre): Bill Brovold & Jamie Saft - Serenity Knolls (Rare Noise)
https://www.youtube.com/watch?v=wxxJ7rkg-zk
An Jazzalbum haben mich beeindruckt:
Chris Speed Trio
wegen seines Erfindungsreichtums: Borderlands Trio - Asteroidea (Intakt)
wegen seiner melodischen Qualität: Chris Speed Trio - Platinum on Tap (Intakt)
so locker und relaxed: Tom Rainey Obligato - Float Upstream (Intakt)
„mein Freund Tony“ mit einem Jazzalbum, dass seine „Jazz Roots“ offenlegt: Tony Allen - A Tribut to Art Blakey & Thr Jazz Messengers (Blue Note)
Nachswuchsband mit Potential: Weird Beard - Orientation (Intakt)
Weltmusik:
Afrobeat at its best: Tony Allen - The Source (Blue Note)
Frühe Musik:
Gallicantus (dir. Gabriel Crouch) - Lassus / Lacrime di San Petro (Signum)
Meine besten Live-Gigs waren:
Tinariwen in der Manufaktur in Schorndorf
Frederic Rabold Trio (Foto: Jörg Becker)
Das Frederic Rabold Trio bei der Buchtaufe der 'Träume aus dem Untergrund' im Theaterhaus in Stuttgart
https://www.youtube.com/watch?v=pGBb5mDt8uw
Embryo (2nd Generation) bei einem Konzert im Büro von Manuel Wagner & David Spaeth in Stuttgart
https://www.youtube.com/watch?v=iTcM5WiCSWM
Zeitkratzer mit ihrem 'Kraftwerk'-Programm in Huddersfield
Entdeckungen waren außerdem:
das Trio Wild Flower (Idris Rahman / Leon Brichard / Tom Skinner)
Kokoroko Afrobeat Collective
das Afrobeat Collective Kokoroko
https://www.youtube.com/watch?v=zUnKDK1iklo
Exzellente Bücher, die mich beschäftigt haben:
- Stephen Petrus & Ronald D. Cohen: Folk City – New York and the American Folk Music Revival (Oxford University Press)
- Thomas Kaufmann: Erlöste und Verdammte – eine Geschichte der Reformation (C.H. Beck)
- Stefan Bollmann: Monte Verità: 1900 – der Traum vom alternativen Leben beginnt (DVA)
Vorschau:
In SWR2 in 'Radiophon - Musikcollagen' am Donnerstag, 15. März 2018 werde ich einige Titel aus diesen Alben und noch anderes Interessantes spielen (21:03 -22:00)
Am 21. Juli 2018 findet das nächste Schlachthof-Festival in Sigmaringen statt, mit u.a. Embryo
Embryo (2nd Generation)
Die beiden Künstler, die mich dieses Jahr am längsten begleitet haben, waren:
Natalie Merchant: The Natalie Merchant Collection (Nonesuch)
Hier besonders, die beiden Titel, die in einem wunderbaren Youtube-Video zu sehen sind:
https://www.youtube.com/watch?v=8GosZG882QM
und Aimee Mann und ihr Album 'Mental Illness' (Superego Records)
Ich empfehle die Youtube-Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=n0Ry5EmcoNM
https://www.youtube.com/watch?v=RrWuNUkSzI4
zum Entspannen und Tagträumen:
wunderbar relaxed Gitarrenmusik mit dem Keyboard-Wizzard der New Yorker Downtown-Szene Jamie Saft (ja er spielt auch eine fantastische Slidegitarre): Bill Brovold & Jamie Saft - Serenity Knolls (Rare Noise)
https://www.youtube.com/watch?v=wxxJ7rkg-zk
An Jazzalbum haben mich beeindruckt:
Chris Speed Trio
wegen seines Erfindungsreichtums: Borderlands Trio - Asteroidea (Intakt)
wegen seiner melodischen Qualität: Chris Speed Trio - Platinum on Tap (Intakt)
so locker und relaxed: Tom Rainey Obligato - Float Upstream (Intakt)
„mein Freund Tony“ mit einem Jazzalbum, dass seine „Jazz Roots“ offenlegt: Tony Allen - A Tribut to Art Blakey & Thr Jazz Messengers (Blue Note)
Nachswuchsband mit Potential: Weird Beard - Orientation (Intakt)
Weltmusik:
Afrobeat at its best: Tony Allen - The Source (Blue Note)
Frühe Musik:
Gallicantus (dir. Gabriel Crouch) - Lassus / Lacrime di San Petro (Signum)
Meine besten Live-Gigs waren:
Tinariwen in der Manufaktur in Schorndorf
Frederic Rabold Trio (Foto: Jörg Becker)
Das Frederic Rabold Trio bei der Buchtaufe der 'Träume aus dem Untergrund' im Theaterhaus in Stuttgart
https://www.youtube.com/watch?v=pGBb5mDt8uw
Embryo (2nd Generation) bei einem Konzert im Büro von Manuel Wagner & David Spaeth in Stuttgart
https://www.youtube.com/watch?v=iTcM5WiCSWM
Zeitkratzer mit ihrem 'Kraftwerk'-Programm in Huddersfield
Entdeckungen waren außerdem:
das Trio Wild Flower (Idris Rahman / Leon Brichard / Tom Skinner)
Kokoroko Afrobeat Collective
das Afrobeat Collective Kokoroko
https://www.youtube.com/watch?v=zUnKDK1iklo
Exzellente Bücher, die mich beschäftigt haben:
- Stephen Petrus & Ronald D. Cohen: Folk City – New York and the American Folk Music Revival (Oxford University Press)
- Thomas Kaufmann: Erlöste und Verdammte – eine Geschichte der Reformation (C.H. Beck)
- Stefan Bollmann: Monte Verità: 1900 – der Traum vom alternativen Leben beginnt (DVA)
Vorschau:
In SWR2 in 'Radiophon - Musikcollagen' am Donnerstag, 15. März 2018 werde ich einige Titel aus diesen Alben und noch anderes Interessantes spielen (21:03 -22:00)
Am 21. Juli 2018 findet das nächste Schlachthof-Festival in Sigmaringen statt, mit u.a. Embryo
Embryo (2nd Generation)
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