„Die Presse machte uns nieder!“
Vor 50 Jahren erschien das erste Album von Black Sabbath – es war der Urknall des Heavy Metal-Rock. Jim Simpson, der erste Manager von Black Sabbath, erinnert sich
Tony Iommi mit Jim Simpson (rechts)
Wie haben Sie Ozzy Osbourne und die Jungs von Black Sabbath kennengelernt?
Jim Simpson: Ich hatte als Profimusiker gearbeitet und war dann Manager verschiedener Bands aus Birmingham geworden. Mein Management hieß „Big Bear Management“. Weil es damals nicht viele Auftrittsmöglichkeiten gab, organisierte ich eine wöchentliche Bluesnacht – immer dienstags – in einem Raum im ersten Stock eines Pubs namens The Crown in Birmingham. Wir nannten die Veranstaltung „Henry’s Blueshouse“. Sie bot meinen Bands die Chance, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Zu den ersten Besuchern am ersten Abend gehörten zwei Jungs, die sofort Mitglieder unseres Blues-Clubs wurden und sich als Ozzy Osbourne und Tony Iommi vorstellten. Sie kamen jeden Dienstag und sagten, sie spielten in einer Band und ob sie nicht einmal in den Pausen auftreten könnten. Ich stimmte zu. Damals nannten sich Black Sabbath noch Earth. So habe ich sie kennengelernt und so fing alles an.
Black Sabbath Pressefoto von 1970 von Jim Simpson's Big Bear Management
Wie haben sie für Black Sabbath Auftritte gefunden?
Jim Simpson: Das war nicht leicht. Um Abhilfe zu schaffen, habe ich selber Auftritte organisiert, wo an einem Abend vier meiner Bands jeweils eine halbe Stunde spielten. Black Sabbath war mit von der Partie. Dann versuchte ich natürlich den Radius zu vergrößern und Auftritte auf dem europäischen Festland zu finden. Wir spielten im Star-Club in Hamburg und dann in einer Rundfunksendung bei Radio Bremen. Auch der Süddeutsche Rundfunk in Stuttgart lud die Band zu einer Fernseh-Show ein. So wurden wir langsam bekannt. Ich hatte kaum Kontakte nach Deutschland und habe versucht, Black Sabbath in kleinen Clubs unterzubringen. Sie gastierten im Club Manufaktur in Schorndorf und im Jazzclub in Esslingen. In Deutschland waren die Leute offen für diesen harten Rock, in England machte uns dagegen die Presse das Leben schwer. Kritiker machten Black Sabbath nieder. „Was für ein blöder Name! Was für eine bekloppte Musik!“ hieß es in den Zeitungen. Es war so schlimm, dass ich selbst eine monatliche Zeitschrift namens „Big Bear“ herausgab, nur um meine Bands zu promoten.
Wie kam es dann zum Durchbruch in England?
Jim Simpson: In Mittelengland – um Birmingham herum – trat Black Sabbath häufig auf. Dagegen war es schwer für eine Band aus Birmingham in London Fuß zu fassen. Sie ignorierten uns. Wir nahmen dann das erste Album in einer langen Session im Oktober 1969 an einem Tag auf. Erst als sich diese Platte als Erfolg erwies, öffneten sich langsam die Türen auch in London für Black Sabbath.
War es leicht eine Schallplattenfirma für Black Sabbath zu finden?
Jim Simpson: Im Gegenteil – sie lehnten alle ab. Ich machte die Runde mit den Demo-Bändern – vergeblich! Schließlich biß doch eine kleine Firma an: Vertigo Records. Als das Album dann endlich am 13. Februar 1970 herauskam, stellte sich der Erfolg realtiv rasch ein. Es kletterte in den Charts nach oben. Wir bekamen nun Angebote, auf großen Festivals vor Zehntausenden von Leuten auf dem europäischen Festland zu spielen. Und auch die Gagen stiegen entsprechend. Wer hätte geglaubt, dass dieses Album der Startschuß für das ganze Heavy Metal-Genre war.
https://story-of-warpigs.jimdofree.com/black-sabbath-in-z%C3%BCrich-1969/
ReplyDeletekann man noch mehr über die anfangstage lesen und was die band vor schorndorf so trieb