Die Klangabenteuer
In zwei Uraufführungen
treffen im Faust-Studio in Scheer elektronische Sounds, Streicherklänge und
Blasmusik aufeinander
Foto: Claudio Hils
cw. Hans Joachim Irmler ist ein ruheloser Geist. Kaum hat der
Faust-Elektroniker und Studiobetreiber aus Scheer ein musikalisches Projekt
beendet, wendet er sich auch schon dem nächsten zu. War eines seiner letzten
Unterfangen eine kammermusikalische Zusammenarbeit unter dem Titel „Formen“ mit
dem Münchner Komponisten Carl Oesterhelt gewesen, haben sich die beiden jetzt
wieder getroffen und ein neuerliches Klangabenteuer ausgeheckt, diesmal
zusammen mit der Stadtkapelle Scheer. In zwei Konzerte werden die Früchte ihrer
Arbeit im Faust-Studio in Scheer (Fabrikstraße 32-40) am Samstag, den 29. Juli
(20 Uhr) und am Sonntag, den 30. Juli (15 Uhr) erstmals der Öffentlichkeit
vorgestellt, wobei elektronische Sounds, Streicher- und Bläserklänge
aufeinander treffen.
Als
Vehikel für ihre Kooperation haben die beiden Klangforscher ein Werk des
französischen Dichters Lautréamont (Pseudonym für Isidore Lucien Ducasse ) ausgewählt, das 1874
entstanden ist, aber erst 1890 erschien: „Die Gesänge des Maldoror“ gilt heute als ein
wichtiges Werk der literarischen Moderne. Das Schlüsselwerk der „schwarzen Romantik“
übte einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung des Surrealismus aus und wurde von
André Breton und André Gide gepriesen.
entstanden ist, aber erst 1890 erschien: „Die Gesänge des Maldoror“ gilt heute als ein
wichtiges Werk der literarischen Moderne. Das Schlüsselwerk der „schwarzen Romantik“
übte einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung des Surrealismus aus und wurde von
André Breton und André Gide gepriesen.
Ausgehend von der literarischen Vorlage, die
von einer Sprechstimme rezitiert wird, kommt im Laufe der insgesamt „sechs Gesänge“ sowohl
komponierte Kammermusik modernen Zuschnitts
als auch osteuropäisch angehauchte Bläsertöne zur Geltung, durchmischt von freier Improvisation. Während Irmler seiner selbstgebauten Orgel die skurrilsten Sounds entlockt, steuert Carl
Oesterhelt den Gang des musikalischen Geschehens vom Piano aus, um die Streichergruppe,
das umfangreiche Schlagwerk und die Bläser der Scheerer Stadtkapelle in die vorgezeichneten kompositorischen Bahnen zu lenken. Elektronisch verfremdet durch Ringmodulatoren und
Analog-Synthesizer entsteht eine futuristisch-psychedelische Klangwelt, die es so wohl noch
nie zu hören gab. Man darf gespannt sein.
als auch osteuropäisch angehauchte Bläsertöne zur Geltung, durchmischt von freier Improvisation. Während Irmler seiner selbstgebauten Orgel die skurrilsten Sounds entlockt, steuert Carl
Oesterhelt den Gang des musikalischen Geschehens vom Piano aus, um die Streichergruppe,
das umfangreiche Schlagwerk und die Bläser der Scheerer Stadtkapelle in die vorgezeichneten kompositorischen Bahnen zu lenken. Elektronisch verfremdet durch Ringmodulatoren und
Analog-Synthesizer entsteht eine futuristisch-psychedelische Klangwelt, die es so wohl noch
nie zu hören gab. Man darf gespannt sein.
Karten: reservierung@fauststudio.de
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