SCHWÄBISCHES TAGBLATT, Tübingen, 29.3.2018
Friday, 30 March 2018
Monday, 26 March 2018
Zu Gast bei der „Wüsten Welle“
Heute morgen war ich beim Lokalradio „Wüste Welle“ in Tübingen zu Gast. Sehr nette Leute, sehr entspanntes Gespräch über die „Träume aus dem Untergrund – Als Beatfans, Hippies und Folkfreaks Baden-Württemberg aufmischten“. Hier kann man die Sendung nachhören:
Sunday, 25 March 2018
Radio Radio Radiophon -– Musikcollagen
Musikcollagen aus Titeln von:
1. Duo Chassot / Mallaun: John Dowland – Lachrimae Antiquae
2. Serenus Zeitblom Oktett: Andreas Dzialocha – Teil 1 (Ausschnitt)
3. Gregor Schwellenbach: Kaito’s Everlasting
4. Michael Moravek: In Transit Pt 1
5. Uli Johannes
Kieckbusch & Günter Baby Sommer: Ballata Rubata
6. Kitty Korner: Koitus Interruptus
7. Eskelin Weber Griener: Shreveport Stomp
8. Borderlands Trio (Crump, Davis, McPherson): Borderlands
9. Peter Zinovieff: Tarantella
10. Gallicantus: Orlando Lassus – Il magnanimo Pietro
11. Irmler / Oesterhelt: Zweiter Gesang
12. Michael Kiedaischs Debussy Projekt: Claude Debussy – Les Sons et les parfums
tournent dans l’air du soir
13. Natalie Merchant: If no one ever marries
me
14. Mike Adcock's Wanderlust: Wanderlust
https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/radiophon/-/id=659512/sdpgid=1527936/19jrbtc/index.html
Friday, 23 March 2018
Podiumsdiskussion jetzt auf Youtube
Musik zwischen Revolte und Kommerz
Wer am Donnerstag nicht dabei sein konnte, wen aber das Thema interessiert, der kann die Podiumsdiskussion im Haus der Geschichte jetzt online anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=QZEuOfoEqhI
Mut, Mission, Massengeschäft: Mit der Popmusik in den 1960ern beschäftigte sich ein Podiumsgespräch im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Der Konzertveranstalter Michael Russ, Werner Schretzmeier, Chef des Stuttgarter Theaterhauses, und der Musikjournalist Christoph Wagner diskutierten über das Thema „Musik zwischen Revolte und Kommerz“. Es moderierte Stefan Siller. Die Veranstaltung am 22. März 2018 war Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „..denn die Zeiten ändern sich. Die 60er Jahre in Baden-Württemberg“ im Haus der Geschichte Baden-Württembergs in Stuttgart.
Wer am Donnerstag nicht dabei sein konnte, wen aber das Thema interessiert, der kann die Podiumsdiskussion im Haus der Geschichte jetzt online anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=QZEuOfoEqhI
Mut, Mission, Massengeschäft: Mit der Popmusik in den 1960ern beschäftigte sich ein Podiumsgespräch im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Der Konzertveranstalter Michael Russ, Werner Schretzmeier, Chef des Stuttgarter Theaterhauses, und der Musikjournalist Christoph Wagner diskutierten über das Thema „Musik zwischen Revolte und Kommerz“. Es moderierte Stefan Siller. Die Veranstaltung am 22. März 2018 war Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „..denn die Zeiten ändern sich. Die 60er Jahre in Baden-Württemberg“ im Haus der Geschichte Baden-Württembergs in Stuttgart.
Rock-Archäologie: LORD'S FAMILY aus Bayern
LORD'S FAMILY (1970 - 1974)
Eine sehenswerte Filmdokumentation über eine spirituelle Kommune und Rockgruppe aus Bayern
Fotos: Lord's Family
Eine sehenswerte Filmdokumentation über eine spirituelle Kommune und Rockgruppe aus Bayern
Fotos: Lord's Family
Lord's Family ist 1970 in Nürnberg entstanden und lebte größtenteils bis 1974 in einem „Schlössl“ in Beilngries im Altmühltal. Geprägt haben sie (außer Woodstock und der „Underground"-Musik und -Literatur) die Begegnung mit Mitgliedern der Hog-Farm Family in Nürnberg und die gemeinsamen psychedelischen Erfahrungen, die zum Abbruch der Studien und Arbeitsverhältnisse und Gründung einer spirituellen Gemeinschaft führten.
Ihr Metier war vor allem die freie Erschließung neuer Klangräume in der (oft sehr langen) Improvisation, aber auch erste deutschsprachige Songs mit einer Botschaft, auch bayuvarisch-kosmischer Klangschöpfung, Music for Meditation, auch in Kirchen. Als Landkommune unternahmen Mitglieder der Lord’s Family erste ökologische Experimente mit Gartenbau und Tierhaltung. Zu ihrem Projekt gehörten Film, eine Zeitung „Family-Press“, Kunstschaffen.
Befreundet war die Rockkommune z.B. mit den Leuten von „Bröselmaschine“, (Peter Bursch erinnert sich sicher noch, wir haben auch gemeinsam musiziert), „Guru Guru Groove", „Ihre Kinder" aus Nürnberg. Jonas Porst weilte gelegentlich im Schössl und hatte Lust die „Family“ zu produzieren, wozu es aber nicht kam. In Heidelberg organisierte Werner Pieper („Grüner Zweig“) Konzerte mit der Gruppe und war des öfteren Gast im Schlössl.
Medial ist Lord's Family erstmals – außer in der Lokalpresse – im Bremer Fernsehen erschienen, in einer Sendung über Jugendreligionen, als Beispiel für eine Gruppe mit eigenständiger Spiritualität. Dort gab es auch Musikaufnahmen im Beatclub-Studio. Leider nicht mehr vorhanden. Der Bayerische Rundfunk brachte Fernsehen- und Hörfunkfeatures, u.a. vom Filmemacher und Journalisten Wolf Gaudlitz ("Taxi Lisboa", "Sahara Salaam“), der selbst eine Zeit lang zur Family gehörte.
Die Gruppe trat in vielen deutschen Klein- und Großstädten auf, auch in München, Nürnberg und Berlin, bei mehreren Open Air Festivals.
Aus vielen noch vorhandenen Film-, Ton-, Text- und Fotodokumenten hat Sepp Kuffer – von Anfang an dabei – einen einstündigen Film geschnitten, er nennt es einen „Remix“. Die originalen Filmaufnahmen stammen vor allem aus dem Archiv der Bremer Journalisten Anna Dünnebier (später Frau von Paczensky) und Uli Zippel sowie von den Super-8-Filmen des Family-Mitbegründers Alfons Schmid. Eine äußerst sehenswerte Dokumentation über eine vergessene Gruppe des deutschen Rock-Undergrounds aus den frühen 70er Jahren – gleichzeitig ein eindrucksvolles Zeitportrait.
Hier der link:
https://youtu.be/VKKJoJhm5Rk
Tuesday, 20 March 2018
MULTI-MEDIA-VERANSTALTUNG mit LIVE-MUSIK in Tübingen zu ›68‹
Träume aus dem Untergrund: Musik als Protest – 1968 in Reutlingen und Tübingen
Dienstag, 27. März 2018 (20 Uhr) Stadtmuseum, Tübingen
Michael Stoll
Tom Hagenauer (SWR) im Gespräch mit Autor Christoph Wagner über "1968 – Musik als Protest " mit einem Schwerpunkt auf den Ereignissen im Raum Tübingen / Reutlingen, wo Pop oft Protestaktionen auf sich zog. Gezeigt wird dazu seltenes Bildmaterial aus der Zeit, dazu gibt es passende ‘Live’-Musik und Erinnerungen von Michael Stoll (Baß), der seit den späten 60er Jahren mit vielen Bands wie Moira, Schwoißfuaß, Grachmusikoff und Faust im Südwesten gespielt hat plus Jürgen Sturm (Gesang und Gitarre), bekannt von Acoustic Storn, Powerfinger und Rockin Daddies. Die Veranstaltung wird vom SWR mitgeschnitten und Ausschnitte zu einem späteren Zeitpunkt gesendet. Der Eintritt ist frei!!!!!!
Saturday, 17 March 2018
Multi-Media-Vortrag in Riedlingen am 21. März 2018 (19:30)
Musik
als Protest
Multi-Media-Lesung
zur 68-Rebellion im Kreisgymnasium Riedlingen
In
einer Multi-Media-Lesung zeichnet Christoph Wagner die Geschichte der Popmusik
im wilden Süden im Kontext der 68-Rebellion nach. Für ‘Live’-Musik sorgt Fritz
Heieck (Keyboards, Baß, Electronics)
Baden-Württemberg
wird vom Rest der Republik gerne belächelt: „Gut im Autobauen, aber sonst nicht
viel los!“ lautet das Vorurteil. Von wegen! Bereits in den sechziger und
siebziger Jahren brummte es musikalisch im Südwesten – egal ob Beat, Jazz,
Rock, Folk oder Blues.
Im
Zuge der Jugendrebellion von 1968 entstanden allerorten subkulturelle Clubs und
Zentren, wo es Bands wie Guru Guru, Eulenspygel, Nine Days Wonder oder Kraan krachen
ließen. Selbst die Heavy-Metal-Erfinder Black Sabbath absolvierten ihre erste
Deutschland-Tour 1969 nicht durch die Großstädte der Republik, sondern durch
die schwäbischen Provinz: Göppingen, Schorndorf und Schwäbisch Hall hießen die
Stationen. Beim SWR-Fernsehen in Stuttgart erfand Werner Schretzmeier das Musik-Video
mehr als zehn Jahre vor MTV, und die idealistische Popinitiative GIG in
Reutlingen versuchte mit ehrenamtlichem Engagement eine Alternative zum
kommerziellen Popkonzertbetrieb aufzubauen.
All
diese Themen hat Christoph Wagner in seiner aktuellen Veröffentlichung „Träume
aus dem Untergrund – als Beatfans, Hippies und Folkkreaks Baden-Württemberg
aufmischten“ ausführlich dokumentiert. Der Balinger Musikjournalist und Musikhistoriker,
der seit Jahren in England lebt, wird sein Buch in einer Multi-Media-Lesung am Mittwoch,
den 21. März 2018 in Riedlingen in der Aula des Kreisgymnasiums vorstellen. Beginn
ist 19:30. Veranstalter ist die Fachschaft Geschichte des Kreisgymnasiums und
die Ulrich'sche
Buchhandlung. Der Eintritt beträgt 5 Euro, wobei Schüler nur einen Euro
bezahlen.
Wagner
läßt mit vielen raren Fotos und Abbildungen die Geschichte der populären Musik
und ihrer Macher in Südwestdeutschland lebendig werden, wobei er auch einen Abstecher in die Riedlinger Popgeschichte unternimmt, wo lokale Gruppe wie Power Play sehr rührig waren, die auch Open-Air-Konzerte etwa mit Birth Control organisierten.
Sein Buch im
Silberburg-Verlag hat sich seit seiner Veröffentlichung im Herbst zu einem
regionalen Bestseller entwickelt. In den Medien wurde es äußerst positiv
besprochen. Selbst Ministerpräsident Winfried Kretschmann war anläßlich der
Buchtaufe im Stuttgarter Theaterhaus voll des Lobes.
Umrahmt
wird die Multi-Media-Lesung durch ‘Live’-Musik von Fritz Heieck (Keyboards,
Baß, Electronics). Der Musiker gehört seit vielen Jahren zur absoluten Creme
der südwestdeutschen Musikszene. Seit den 1970er Jahren hat er in Gruppen wie
der Frederic Rabold Crew und dem Jazz Inspration Orchestra bundesweite Beachtung
erlangt. Heieck, der außerdem 30 Jahre im Radio-Sinfonieorchester Stuttgart
spielte, ist ein musikalischer Tausendsassa, der sich gleichzeitig als Mitglied
der Beatles Revival Band einen Namen gemacht hat. Er ist gleich virtuos auf
Kontrabass, Keyboards und Electronics.
Riedlingen, Mittwoch, den 21. März 2018 in der Aula des Kreisgymnasiums; Beginn: 19:30
Thursday, 8 March 2018
Schlachthof-Festival Sigmaringen, 21. Juli 2018
Samstag, 21. Juli 2018, Beginn: 16 Uhr
Sigmaringen, Alter Schlachthof
Schlachthof-Festival 2018
Das lange JETZT
Krautrock, Ethnobeat und Cosmic Blues
Klaustrophonie
Ateliers (nachmittags):
Klaustrophonie (Kosmische Synthi-Sounds mit JJ Whitefield + Maasl Maier)
Frida Stroom (Martina Berthers experimentelle Klangwerkstatt)
The Pink Jazz Saloon (Manfred Kniel, dr + Karl Farrent, tp spielen futuristische Jazzstandards)
Ma Duo (Marja Burchard: Kalimba, Glocken, Space Echo + Magdalena Dzeco: Modern Dance)
Marja Burchard Magdalena Dzeco
Ma Duo (Marja Burchard: Kalimba, Glocken, Space Echo + Magdalena Dzeco: Modern Dance)
Marja Burchard Magdalena Dzeco
Hauptbühne (abends):
Jim Kahr (Cosmic Blues mit dem ex-John Lee Hooker-Gitarristen)
Embryo, 2nd Generation (Krautrock, Ethnobeat + Psychedelic Jazz)
Embryo (2nd Generation)
Tuesday, 6 March 2018
Geschichte des Jodelns im Deutschlandfunk
DEUTSCHLANDFUNK
DIENSTAG, 13. März
2018, 22:05 -22:50
Jodelmania
Die internationale Karriere des alpinen Gesangs
von Christoph Wagner
Mit dem einsetzenden Tourismus in den Alpen wurde auch
die alpenländische Kultur einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Das galt vor
allem für das unartikulierte Singen aus der Gurgel, wie das Jodeln in einem
Reisebericht von 1810 genannt wurde. Bald brachen die ersten
Sängergesellschaften zu langen Gastspielreisen auf, um die ,Tiroler Träller’ in
Europa zu präsentieren. Im Zuge der Alpen-Romantisierung fanden Jodelmotive
auch Einzug in Kompositionen von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven und
Johann Nepomuk Hummel. Der Gesang mit Stimmüberschlag wurde derart populär, dass
die beliebteste Tiroler Sängergesellschaft, Die Rainers, 1839 zu einer Tournee
nach Amerika aufbrach, wo das Jodeln mehr und mehr in andere Musikstile
einsickerte, war es Operette, Varieté, Blues, Jazz oder Hillbilly. In den
30er-Jahren steigerte sich die Begeisterung zu einer richtigen Modewelle, wobei
das ,Yodeling’ vor allem die frühe Countrymusik erfasste und bis heute Spuren
in der Musik der USA hinterlassen hat.
Friday, 2 March 2018
Zum Tod von Trikont-Labelchef Achim Bergmann
Musikalischer
Freibeuter
Zum Tod von Trikont-Labelchef
Achim Bergmann (1943-2018)
cw. Von
der U-Bahn-Haltestelle “Silberhornstraße” in München-Giesing ist es nur ein
Katzensprung. Ein paar Rolltreppen hoch und über die Kreuzung, dann steht man
vor einem ummauerten Innenhof mit Brettertür. Am Briefkasten ist ein Aufkleber mit
der Aufschrift “Trikont” angebracht. “Trikont-Schallplatten – Unsere Stimme”
ist vielleicht das älteste unabhängige Plattenlabel der Bundesrepublik und eines
der wenigen deutschen Labels mit internationaler Reputation. Herz und Seele des Unternehmens war Achim Bergmann, der die kleine Firma mit seiner Lebensgefährtin Eva Mair-Holmes leitete. Nach mehr als 20 Jahren gemeinsamen Lebens hatten sie letztes Jahr geheiratet.
Bergmann
war ein Mann mit eigenem Kopf, der seinen Betrieb zu einem bunten
Paradiesvogel am Rande des Haifischteichs namens “Musikindustrie” gemacht hat,
mit einem Programm, das quer zu Moden und Kommerz steht. Schroeder Roadshow,
Schwoißfuaß, Hans Söllner, Georg Ringsgwandl, Attwenger, Funny van Dannen,
Rocko Schamoni, Bernadette La Hengst und LaBrassBanda sind nur ein paar der
Namen der alternativen deutschen Musikszene, die Trikont im Laufe seiner mehr 50jährigen Geschichte groß gemacht hat.
Ursprünglich
war Trikont aus den Umbrüchen der 68er-Zeit hervorgegangen. Anfangs versorgte
der Münchner Alternativverlag die rebellischen Studenten mit radikalem Lesestoff.
Mit der persönlichen Genehmigung von Fidel Castro gab Trikont etwa die
Tagebücher von Che Guevara heraus. Joschka Fischer, damals Sponti-Häuptling in
Frankfurt, war einer der Zuträger des Verlags, der Bücher für Übersetzungen
vorschlug. Stolz kramte Achim Bergmann einst bei einem Besuch einen persönlichen Brief des damaligen Außenministers hervor.
1971
veröffentlichte Trikont die erste Schallplatte unter dem Titel “ Wir befreien
uns selbst”. Weitere Einspielungen folgten, etwa aus dem Widerstand gegen das
Atomkraftwerk Wyhl oder mit Musik indianischer Ureinwohner. Mehr und mehr
entdeckte Bergmann widerspenstige Musik auch im eigenen Umfeld. Der Sauerländer tauchte in den alternativen Untergrund von Bayern ein, stieß auf den singenden
Oberarzt Georg Ringsgwandl, die zarten Klänge der Fraunhofer Saitenmusik und
den brachialen Protestsänger Hans Söllner.
Der Horizont weitete sich. Bergmann gab Cajun-Musik aus Louisiana, griechische Rembetika-Klänge und jüdische Klezmeraufnahmen heraus. Dazu kamen obskure Zusammenstellungen mit jodelnden Cowboy-Sängern oder böhmischen Polka-Musikanten aus Texas. “Mich interessieren die Musikstile von Volksgruppen, die selbstbewußt ihre eigene Kultur verteidigen und sich nicht vom Mainstream vereinnahmen lassen”, formuliert Bergmann seine Philosophie, der über die Jahre eine erkleckliche Zahl musikalischer Perlen zu verdanken sind. Bergmann war kein Musikologe, die mochte er nicht: Vielmehr war er ein echter Fan und leidenschaftlicher Enthusiast, der Musik wirklich liebte.
Mit
offenen Ohren, wachem Verstand und einer guten Spürnase gelang es
Bergmann und seinem Team immer wieder neue musikalische Milieus aufzustöbern,
die abseits der Hitparaden blühten. Von “atemberaubenden Samplern,
zusammengestellt von Kennern mit goldenen Ohren” schwärmte die BBC. Und die
englische Sonntagszeitung “Observer” erklärte Trikont schlicht zum “besten
Label der Welt für vorzügliche Compilations”.
Am 1. März 2018 ist Achim Bergmann überraschend gestorben. Nach zwei schweren Operationen im Januar (Bypass und Hüfte) befand er sich eigentlich auf dem Weg der Besserung. Er sei seit dem Krankenhausaufenthalt nur immer so müde gewesen. Achim Bergmann hatte eine so starke Präsenz, war ein derart sprudelnder Quell von Ansichten und Weltsichten, Einfällen und Eingebungen, Ideen und Gedankenblitzen, dass sein Tod etwas Unwirkliches hat. Die Welt ist für mich ohne ihn nicht richtig denkbar. Irgendwie kann ich es gar nicht fassen, irgendwie ging ich davon aus, er wäre immer da. Wie kann es ohne ihn weitergehen?
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