Blumen für Hendrix
Die Schweizer Vokalistin Erika Stucky ehrt mit einer hochkarätigen Band das Gitarrengenie
cw. Im September nächsten Jahres jährt sich der Todestag von Jimi Hendrix zum 50sten Mal. Am 18. September 1970 war der 27jährige Musiker in einem Londoner Hotelzimmer tot aufgefunden worden. Als Hendrix 1966 in London seine ersten Auftritte absolvierte, ging ein Raunen durch die Szene, und Gitarrenkollegen wie Eric Clapton oder Pete Townsend wuden blaß. Der Wundergitarrist aus Amerika steckte sie alle in die Tasche, Sein Spiel auf der elektrischen Gitarre ist bis heute unerreicht. Auch der Schweizer Schlagzeuger Fredy Studer wurde von Hendrix wie vom Blitz getroffen. Danach war die Welt nicht mehr wie zuvor. ”Bei einer Reise nach London 1967 erlebte ich einen musikalischen Quantensprung: Ich hörte und sah The Jimi Hendrix Experience im Marquee Club,“ erzählt Studer. ”Für mich gibt es die Zeit vor Hendrix und nach Hendrix.“
Fredy Studer (Promo)
Studers Begeisterung für den amerikanischen Gitarristen ist bis heute nicht abgeklungen. Bereits Anfang der 1990er Jahre rief er mit dem Gitarristen Christy Doran eine Band ins Leben, die sich kreativ mit den Songs des Gitarrengenies auseinandersetzte. In einer zweiten Auflage kam die Sängerin Erika Stucky ins Boot, was den Hendrix-Songs durch die weibliche Stimme eine noch eigentümlichere Färbung gab.
Die amerikanische Schweizerin Erika Stucky – sie hat doppelte Staatsbürgerschaft – wuchs in San Francisco in der psychedelischen Ära nach Woodstock auf, was einen nachhaltigen Einfluß auf ihren musikalischen Geschmack hatte. Jimi Hendrix steht auch bei der Vokalistin ganz oben auf der Liste der musikalischen Helden. „Meine Babysitter hatten LPs von Jimi Hendrix,“ erinnert sich die Zürcherin an ihre Kindheit in den USA. „Als dann die Anfrage von Christy Doran und Fredy Studer kam, hatte ich zuerst Hemmungen: ‘Ich kann doch nicht die Texte von Hendrix singen!’ Langsam ist es eingesickert. Seine Poesie hat sich bei mir eingegraben. Was ich als Kind so fantastisch fand: Den Titel „Fly on my dragonfly“. Den finde ich heute immer noch bezaubernd. Wer möchte nicht auf einer Libelle davonfliegen?“
Am Freitag, den 7. Juni im „Roxy“ in Ulm und am Samstag, den 8. Juni im Kulturzentrum Franz K. in Reutlingen werden Stucky-Doran-Studer-Jordiihre Hendrix-Show abbrennen, die eigentlich kein Cover-Programm ist, sondern eine Verneigung vor der erstaunlichen Kreativität des verstorbenen Rockgiganten. Denn Hendrix kann man eigentlich gar nicht nachahmen ohne den Kürzeren zu ziehen. Deswegen haben die vier ihre ganze Erfahrung mit ausgefallenen Klängen in die Waagschale geworfen und ein absolut exzentrisches Tribute-Konzept entwickelt.
Stucky und ihre Mannen gehen die Hendrix-Titel mit viel Fantasie und ausgefallenen Ideen an. Nicht nur den Nummern „Machine Gun“, „Angel“ oder „Foxy Lady“ gewinnen sie ganz neue Seiten ab, auch eine so bekannte Nummer wie „Hey Joe“ ist durch den sanften Bargesang am Anfang des Lieds kaum wiederzuerkennen. Doch dann setzt Christy Doran zu einem heulenden Gitarrensoli an und plötzlich meint man den Geist von Jimi Hendrix in die Saiten greifen zu hören.
No comments:
Post a Comment