Saturday, 28 December 2013

ROCK-ARCHÄOLOGIE: DON PRESTON - Zappas Mann am Synthesizer

Zappas dunkle Seite

Jahre lang spielte er mit den Mothers und realisierte gleichzeitig mit Meredith Monk ihre ersten Auftritte. Don Preston ist ein echter Pionier der Avantgarde

Ein Interview von Christoph Wagner


Die Hotelzimmertür steht sperrangelweit offen! Don Preston sitzt vor dem Fernseher und schaut sich die Snooker-Weltmeisterschaften an. “Komm rein, Mann!”, ruft er. Preston hat einen Tag frei – Tourneepause! Vielleicht will er mit den anderen Grandmothers am Nachmittag zum Einkaufen in die Stadt gehen – ansonsten keine Pläne: nur relaxen! “That’s enough!” Ich sage: “Pech, dass es regnet!” “Macht nichts”, erwidert er, “in LA scheint dauernd die Sonne, da genieße ich den Regen hier.” Geduldig und unaufgeregt beantwortet er meine Fragen. Das Zimmermädchen kommt zum Aufräumen. “Nicht nötig!”, meint Preston. Nur die Schokolade nimmt er dankend an. Don Preston ist ein cooler Typ, ganz wie ich mir einen abgeklärten Kalifornier vorstelle. Täglich meditiere er und übe Klavier und komponiere. “Kreativität hält fit!” sagt der 81jährige, dem man sein Alter nicht ansieht.

Vielleicht war er der erste Musiker, der einen Synthesizer in einer Rockgruppe spielte. Das war 1967, als er das selbstgebastelte Elektronikinstrument bei den Mothers einsetzte. Don Preston, der im September 81 Jahre alt wird, blieb bis 1974 ein enger Mitarbeiter von Frank Zappa. 1968 spielte er mit den Mothers bei den Internationalen Essener Songtagen. Davor hatten sich seine Wege bereits mit Elvin Jones, Paul und Carla Bley, Paul Beaver und Harry Partch gekreuzt. Darüber hinaus arbeitete Preston mit Meredith Monk zusammen. Seit ein paar Jahren erweckt der Tastenmusiker mit den Grandmothers of Invention die Musik von Frank Zappa wieder zu neuem Leben.

Sie haben bereits in den 60er Jahren mit Elektronik experimentiert. Was gab den Anstoß?

Don Preston: Ich hörte elektronische Musik von Luciano Berio und Luigi Nono, die damals junge Komponisten waren und ziemlich Wind machten. Der beste Weg, sich als Musiker einen Namen zu machen,  war seine eigene Musik zu entwerfen. Mich interessierten die neuen elektronischen Möglichkeiten, weshalb ich dann selbst erste Experimente machte. Stockhausen war ebenfalls ein wichtiger Impuls. Ich lebte damals in Detroit und ging regelmäßig zu Konzerten moderner Musik. Stockhausen kam zu einem Konzert in die Stadt. Ich saß direkt hinter ihm, als er am Mischpult seine Vierkanal-Klangkomposition mixte. Das faszinierte mich.

Wie sah das Experimentieren in der Praxis aus?

Don Preston: Man musste irgendwo beginnen. Ich besorgte mir ein Echoplex. Das war ein Effektgerät, mit dem man Loops fabrizieren, sie beschleunigen und verlangsamen konnte. Auch andere Effekte waren möglich. Es war eine kurze und schmerzlose Methode Loops herzustellen, ohne lange Tonbandschleifen kleben zu müssen. So fing ich mit elektronischer Musik an. Ich ergänzte das Gerät mit ein paar Oszillatoren. Ich zog dann nach Los Angeles, wo ich ein Duo mit Don Ellis gründete. Ellis spielte damals Perkussion, ich Piano, aber nicht auf konventionelle Art, sondern im Inneren des Instruments. Der Vibrafonist Emil Richards machte mich dann mit Paul Beaver bekannt, der gleich um die Ecke ein Studio betrieb. Wir hatten die selben Interessen, weshalb wir 1963 zusammen eine Gruppe gründeten, die wir “AHA” nannten: “The Aesthetic Harmony Assemblage”! Damals gab es noch keine Synthesizer, aber Paul Beaver hatte ein paar elektronische Geräte konstruiert, die nach damaligem Verständnis unglaublich waren. Er hatte einen kleinen Koffer, wenn man den öffnete, kamen gestimmte Metallplatten zum Vorschein, die auf Schaumstoff lagen. Emil Richards spielte darauf, und Paul Beaver schickte den Klang durch eine Reihe von Filtern und Echogeräten, was ungeheure Musik ergab. Es dauerte nicht lange, bis Paul Beaver erste Apparate von Robert Moog erhielt und zum Vertreter der Firma Moog an der Westküste wurde.

Paul Beaver wurde mit dem Album “Nonesuch Guide to Electronic Music“ bekannt, das er mit Bernie Krause aufnahm - ein echtes Pionieralbum elektronischer Musik …..

Don Preston: Die beiden nahmen ein paar Alben auf, die wirklich fantastisch waren – weit in die Zukunft blickten. Ich ging regelmäßig rüber in Paul Beavers Studio. Er war meistens beschäftigt, ließ mich aber mit seinen elektronischen Gerätschaften herumspielen, was sehr erhellend war.

Ich hatte zuvor schon mit selbstgebauten Metallinstrumenten experimentiert, die ich auf dem Schrottplatz gefunden hatte: Bremstrommeln und Antriebswellen von Autos, die ich wie Gongs aufhängte. Ich hatte eine Anzahl von Blattfedern, die ich wie ein Marimbafon ausbreitete, auch Teile von Eisenbahngleisen. Die Töne waren nicht diatonisch, sondern lagen zwischen den Noten – ziemlich durcheinander. Wenn ich das alles zusammen spielte, hatte das eher mit “Musique concrète” zu tun als mit Elektronik. Mir war egal, wie man dazu sagte. Ich wollte einfach nur Klänge produzieren, die man vorher noch nie gehört hatte.

Hatten sie von Harry Partch gehört, der damals ja auch in Südkalifornien mit selbstgebauten Instrumenten experimentierte?
                                                                                                                                                         Harry Partch
Don Preston: Ich hatte seine Musik gehört. Eines Tages gab mir mein Freund Emil Richards die Adresse von Partch. Ohne mich anzumelden, fuhr ich einfach raus in dieses Tal und klopfte an die Tür. Partch machte auf. Ich sagte, ich wäre an seiner Musik interessiert. Er war sehr freundlich und bat mich herein. Sein Haus war nicht sehr groß, aber bis an die Decke vollgestopft mit all seinen selbstgebauten Instrumenten. The Diamond Marimba, The Cloud Chamber Bowls, The Giant Bass Marimba – alles war da! Überwätligend! Wenn man ein paar Schritte von der Bass Marimba weg stand, konnte man deren Töne nicht mehr hören, so tief waren sie. Ich blieb für Stunden. Harry Partch führte mir die einzelnen Instrumente vor und ließ mich sogar darauf spielen. Ich war im siebten Himmel, ekstatisch! Es war einfach umwerfend! Er hatte die meisten diese Instrumente selbst gebaut. Sie waren wie Skulpturen, wunderbar geschnitzt, poliert. Partch mochte das diatonische System nicht. Seine Instrumente waren mikrotonal gestimmt, 43 Noten in einer Oktave, um perfekte Stimmung zu erreichen, was allerdings seine Musik etwas blaß erscheinen ließ.

In den sechziger Jahren waren auch die Minimalisten in Kalifornien aktiv. Gab es Begegnungen?
                                                                                                                                                          
Don Preston: Ich war damals mit der Fotografin und Mäzenin Betty Freeman befreundet, die
sehr wohlhabend war und die Künste unterstützte. Sie nahm mich mit zu Konzerten in LA. Ich hatte damals lange Haare und sah etwas verwildert aus. Betty stellte mich ihren reichen Bekannten und Kunstfreunde vor, etwa dem Pianisten Leonard Stein: “Das ist mein Freund von den Mothers of Invention!” Das gefiel ihr. Betty Freeman unterstützte Harry Partch, der ja sonst kaum Einkommen hatte. Eines der Konzerte, das wir besuchten, präsentierte Musik von Steve Reich. Ich war begeistert. Nach dem Konzert sprach ich mit Reich. Ich schrieb später ein Stück mit dem Titel “Not in C”, das ich Terry Riley widmete, der mit seinem Stück “In C” die Initialzündung für Minimal Music gegeben hatte.

                                                                                                                                                       Steve Reich
Wann haben sie ihren ersten Synthesizer bekommen?

Don Preston: Ich besuchte die Firma von Robert Moog, um ein Instrument zu ergattern. Das ganze Unternehmen war in einem kleinen Haus untergebracht, wo Mitarbeiter die Instrumente zusammenbauten. Es war total aufregend, aber ich konnte Robert Moog nicht überzeugen, mir ein Instrument zu überlassen. Als ich bei den Mothers anfing, hatte ich mir bereits eine Art Synthesizer gebastelt. Ich baute Oszillatoren und mein Echoplex-Gerät in eine Kiste, die ungefähr einen Meter lang und einen halben Meter breit war. Außerdem besaß ich ein Theremin. Das passte ausgezeichnet zusammen. Man konnte damit abenteuerliche Klänge erzeugen, die ich bei den Mothers einsetzte.

Hatten sie irgendeine Vorbildung in Physik?

Don Preston: Nein, keine Spur. Ich hätte diese Maschine auch nicht von Grund auf konstruieren können. Aber ich kannte die verschiedenen elektronischen Komponenten und wusste, zu was sie in der Lage waren. Die fügte ich zusammen.

Außer bei den Mothers arbeiteten sie in New York mit Meredith Monk zusammen. Wie kam es dazu?
    Meredith Monk damals                                                                                                                                                      
Don Preston: Die Mothers hatten 1967 eine neun monatige Residenz im Garrick Theatre in New York. Wir lebten also faktisch in New York. Eines Tages sah ich eine Anzeige in der Zeitung. Darin wurde ein Konzert mit Meredith Monk angekündigt. Ich kannte sie nicht, aber - wie es sich herausstellte – war es ihr erstes öfffentliches Konzert. Ich ging hin, und sie war absolut fantastisch. Wir tauschten unsere Telefonnummern. Sie kannte die Mothers und wusste, wer ich war. Zeitweise wohnten wir zusammen. Ich half ihr bei ein paar Projekten. Für mich ist sie bis heute eine der größten Künstlerinnen, denen ich begegnet bin.

Die Lower East Side hat heute einen legendären Ruf als Laboratorium für Underground-Klänge. Wir erlebten sie die Szene damals?

Don Preston: Das Herz der Lower East Side war St. Marks Place. Ich wohnte direkt dort. Man konnte die Umwälzungen täglich beobachten. Immer mehr Hippies kamen in die Stadt, immer mehr Läden mit psychedelischem Krimskrams öffneten die Pforten. Das war sehr aufregend. Aber die Musik hatte weniger Klasse. Ob wegen Marijuana oder LDS war die Hippiemusik relativ einfach gestrickt. Die zeitgenössichen Avantgarde-Komponisten hatten da andere Standards gesetzt. Was Meredith Monk machte, war der Rockmusik um Lichtjahre voraus.

Sie waren mit Paul Bley und Carla Bley bekannt?

Don Preston: Ich hatte Paul Bley bereits 1955 in einem Club in Miami kennengelernt. Wir wurden Freunde. Ich traf ihn wieder, als er nach Kalfornien zog. Paul und Carla Bley besuchten mich gelegentlich. Damals hatte ich eine Eule als Haustier, die ich groß gezogen hatte. Wir machten Musik für diese Eule. Paul fing mit einem Stück an, dann rutschte Carla auf der Klavierbank runter und spielte weiter, und ich übernahm von ihr. Carla und Paul Bley hatten extrem unterschiedliche Pianostile. Carlas Musik hörte sich an, als ob Arnold Schönberg Jazz spielen würde. Paul war melodischer. Das war eine fantastische Erfahrung für mich, diese beiden unglaublichen Musiker als Freunde zu haben. Ich spielte damals auch Kontrabaß und immer wenn sie irgendwo einen Auftritt hatten und Charlie Haden nicht konnte, heuerten sie mich an. Ich war damals ein recht passabler Bassist, hatte Ende der 50er Jahre in Detroit zwei Jahre lang mit Elvin Jones gespielt, als ihn noch niemand kannte, auch mit Yusef Lateef und Tommy Flanagan.

Warum hörten sie mit dem Baßspielen auf?

Don Preston: Ich hörte nicht auf. Ich fand einfach mehr Arbeit als Pianist. Als freischaffender Musiker geht man dahin, wo die Arbeit ist. Als dann die elektrische Bassgitarre aufkam, ließ ich die Finger davon. Das Instrument interessierte mich nicht. Ich liebte das Holz und die Saiten des Kontrabaß’ - ein vollkommen natürliches Instrument. Die Baßgitarre fühlte sich dagegen künstlich an.

War ihr Interesse an avantgardistischer E-Musik ein Verbindungsglied zu Zappa, der ja Edgard Varèse und Igor Stravinsky schätzte?

Don Preston: Als ich Zappa 1961 traf, lud ich ihn zum gemeinsamen Musikmachen ein. Ich improvisierte damals mit meiner Band zu Filmen, die mikroskopisches Leben zeigten. Zappa stieß dazu und brachte eigene Filme mit, zu denen wir musizierten. Zappas Vater arbeitete für eine Fersehanstalt in Los Angeles, und er verschaffte uns einen Auftritt dort. Ich transportierte mein ganzes Schrottinstrumentarium ins Fersehstudio, Bunk Gardner war mit von der Partie. Wir erregten Aufsehen. Leute schauten herein, neugierig, was wir mit dem Schrott anstellen würden. Doch nichts kam dabei heraus.

Meine Schallplattensammlung war mit der von Frank Zappa nahezu identisch. Als Zappa seine erste Band zusammenstellte, bewarb ich mich um den Job. Da ich aber keine Rockmusik spielen konnte, bekam ich ihn nicht. Ein Jahr später klopfte ich erneut an. Ich hatte inzwischen in diversen Rockbands gespielt, und dieses Mal bestand ich den Test.

Wie war das Leben mit den Mothers?

Don Preston: Es war total aufregend, doch die viele Arbeit wirkte fast erdrückend. Wir probten sechs Monate lang, sieben Tage die Woche, sogar am Weihnachtstag. Wir arbeiteten wie die Besessenen an dieser Musik. Für Bunk Gardner und mich, die wir Noten lesen konnten, war es nicht gar so hart, aber für Jimmy Carl Black und Roy Estrada war es zermürbend. Sie mussten alles auswendig lernen. Frank Zappa bereitete die Proben genau vor, jeden Tag. Wir lernten die Stücke. Dann fingen wir an, Gigs zu spielen. Und jedes Mal kam mehr Publikum. 1968 traten wir auf unserer zweiten Europatournee auf den ‘Internationalen Essener Songtagen’ auf. Die Atmosphäre in Essen war fantastisch. Wir hatten keine Ahnung, was damals in Deutschland vor sich ging, und als wir ankamen und die vielen Hippies sahen, waren wir doch sehr verblüfft.

Es heißt Zappa war ein ziemlich autokratischer Bandleader. Stimmt das?

Don Preston: Es gibt verschiedene Phasen in Zappas Karriere. Bei den ersten Mothers war Zappa nur einer der Musiker. Auf Tour wohnten wir alle im gleichen Hotel, wir machten alles gemeinsam – keine Sonderbehandlung für niemanden. Zappa schrieb die Musik, aber die Band gehörte allen Mitgliedern zu gleichen Teilen. Es war nicht seine Band, sondern unsere Band. Damals war er einfach ein guter Kumpel: keine Zicken, keine Probleme! Ab 1973 war es dann anders: Jetzt war er der Bandleader und benahm sich auch so. Er engagierte die Musiker und feuerte sie je nach Belieben. Jedem bezahlte er einen Wochenlohn. Jetzt war er der Boß und verlangte die entsprechende Behandlung. Wenn er einen neuen Musiker ausprobierte, legte er ihm die sogenannte “Black Page” vor. Das war Musik, die er komponiert hatte - eine Art Eignungstest und Aufnahmeprüfung. Auf der “Black Page” stand die komplizierste Musik, die man sich nur vorstellen kann. Man musste ein wirklich außergewöhnlicher Musiker sein, um das auf Anhieb meistern zu können. Die meisten klassisch geschulten Musiker scheiterten. Ich selbst war nicht in der Lage, das vom Blatt zu spielen. Ich musste es lange üben.

Sie trafen Captain Beefheart …

Don Preston: Ich kannte Beefheart. Er war ja mit Frank Zappa auf die gleiche Schule gegangen. Allein schon wie Beefheart sprach, war absolut fantastisch. Er redete genauso, wie die Texte seiner Lieder sich anhören! Immer diese starken Bilder. Ich sah Beefheart nur ein einziges Mal mit der Magic Band “live”. Er spielte Sopransaxofon - sehr beeindruckend! Beefheart tourte dann mit den Mothers. Dass er dabei nicht der Bandleader war, ging ihm total gegen den Strich. Er konnte es nicht ertragen, dass man ihm sagte, was er tun solle. Es gab ein paar heftige Auseinandersetzungen mit Zappa. aber immerhin ging das Album “Bongo Fury” aus dieser Tournee hervor, das ein sehr gutes Album ist. Ich war allerdings damals schon nicht mehr dabei!

Don Preston: Filters, Oscillators & Envelopes 1967-82 (Sub Rosa)

DAS INTERVIEW ERSCHIEN ZUERST IN DER ZEITSCHRIFT JAZZTHETIK (www.jazzthetik.de)

Tuesday, 24 December 2013

FLASHBACKS: Konzertplakat von EMBRYO 1980

Plakat der Gruppe Embryo von 1980. Die Münchner Band war damals gerade von ihrer 'langen Reise' nach Indien zurückgekehrt und verarbeitete nun die neuen musikalischen Eindrücke aus dem Orient in ihren Konzerten. Ein kleines Filmteam hatte die Gruppe auf dem Weg nach Indien begleitet und die ganze Exkursion auf Zelluloid festgehalten. Der Film wurde im Vorprogramm der Konzerte gezeigt und später unter dem Titel 'Vagabundenkarawane' veröffentlicht.



Monday, 23 December 2013

FLASHBACKS: Plakat JACK BRUCE BAND, 1975

Plakat der JACK BRUCE BAND, in der so unterschiedliche Musiker und Musikerinnen wie Mick Taylor von den Rolling Stones und die Jazzpianistin Carla Bley zusammenspielten - Mannheim / 5. Mai 1975.




ALEXIS KORNER - eine Erinnerung zum 30. Todestag

One Scotch, one Bourbon, one Beer

Alexis Korner zum 30. Todestag

Wie ein österreichischer Nazi-Flüchtling den europäischen Blues erfand


 cw. In den 70er Jahren war Alexis Korner Stammgast in Deutschland. Keine Stadt war ihm zu klein, um seine Blues-Botschaft unter die Leute zu bringen. Oft war der englische Sänger und Gitarrist  mit seinem dänischen Musikkumpan Peter Thorup unterwegs, der auch Mitglied von Korners Gruppe Snape war. Thorup war wie Korner ein passabler Gitarrist und verfügte über eine ähnlich ausdrucksstarke Stimme. Zusammen bildeten die beiden ein eingespieltes Team, das mit  Leidenschaft und Dynamik Gospelsongs und Bluesklassiker anstimmte. Durch seine zahlreichen Auftritte und Tourneen machte Alexis Korner eine ganze Generation junger Deutscher mit dem schwarzen Blues aus dem Mississippi-Delta bekannt.

Ein gewaltiger Ruf eilte ihm voraus. Bei seinen Auftritten wurde er als “Vater des weißen Blues” vorgestellt, von dem man wußte, daß durch seine Schule viele der Giganten der Rockmusik gegangen waren, etwa Mick Jagger, Charlie Watts, Jack Bruce und Ginger Baker. Aber auch viele Jazzmusiker hatten in seinen Bands gespielt von Dave Holland und John Surman über Ray Warleight und Phil Seaman bis zu Lol Coxhill und Chris McGregor.
Bei den Konzerten von Alexis Korner fiel besonders auf, daß der kraushaarige Engländer mit mächtigem Backenbart und der obligaten Zigarette im Mundwinkel, seine Songs in makellosem Deutsch ankündigte und auch sonst auf sympathische Weise angeregt mit dem Publikum auf deutsch plauderte. Seine polyglotten Fähigkeiten hatten biographische Gründe. 1928 als Sohn eines österreichischen Geschäftsmanns und seiner griechischen-türkischen Frau in Paris zur Welt gekommen, war Alexis mehrsprachig aufgewachsen. Die Familie Körner gehörte zur quasi  kosmopolitischen europäischen Kaufmannsschicht, war viel unterwegs, lebte zeitweise in London und Paris.1940 wurden die Körners vom Einfall der deutschen Truppen in Frankreich überrascht und brachten sich in letzter Minute mit einem Flüchtlingsschiff nach England in Sicherheit. Die Situation hätte brenzlig werden können, da der Vater aus einer Familie konvertierter Wiener Juden stammte.


Nach Kriegsende tat der junge Alexis Korner als britischer Besatzungssoldat bei einem Militärsender in Hamburg Dienst, wo er als Diskjockey erstmals in intensiveren Kontakt mit Jazz- und Blues-Platten kam, was der Beginn einer lebenslange Leidenschaft bedeutete.

Nach dem Militärdienst kehrte Korner nach England zurück und stieg in die Londoner Jazzszene ein. Zuerst spielte er Rhythmusgitarre in der Band von Chris Barber, der ihm pro Auftritt ein kleines Bluesintermezzo gewährte. Als der Traditionsjazz Mitte der 50er Jahre vom Skiffle als neuster Mode abgelöst wurde, war Korner in der Gruppe von Ken Colyer mit von der Partie, weil Skiffle-Bands, als britische Versionen der amerikanischen Jugbands, auch Songs von Bluessängern wie Big Bill Broonzy und Huddie Ledbetter im Repertoire hatten. Nach dem Vorbild der Jazz- und Folkclubs, die meistens in den Hinterzimmern von Pubs stattfanden, gründete er 1962 im Londoner Stadtteil Ealing einen Blues-Club, der zu einem Kristallisationspunkt für all diejenigen wurde, die in den Bann der  amerikanischen Musik geraten waren. Jeden Samstagabend fanden hier die heißesten Sessions statt. Während Alexis Korner mit seiner Gruppe Blues Incorporated auftrat, drückten sich junge Gleichgesinnte wie Rod Stewart oder Eric Clapton am Bühnenrand herum, in der vagen Hoffnung  einmal  kurz einsteigen zu können.
Als mit den Rolling Stones, der Spencer Davis Group, den Animals und Yardbirds 1963  in England die Blues-Revolution ausbrach, geriet Alexis Korner ins Hintertreffen. Während die Jungen absahnten, wartete er vergeblich auf den großen Durchbruch. Sein jazzig angehauchter Blues wurde vom neuen Bluesrock ausgestochen, der sich am elektrischen Rock ‘n Roll von Chuck Berry und Bo Diddley orientierte. 
                                                                                                          Alexis Korner & Snape, 1972
Alexis Korner blieb in den 70er Jahren höchstaktiv. Er war an den Londoner Sessions von B.B. King beteiligt, gründete die Gruppen New Church und Snape und landete mit der Rockstudio-Bigband CCS sogar in den Hitparaden. Er spielte häufig in der West-Deutschland, das mehr und mehr zu seinem  Hauptauftrittsland wurde. In der musikalischen Abenteuerlust kann man einen wichtigen Charakterzug Alexis Korners erkennen, den künstlerischen Drang, nicht still zu stehen und immer wieder Neues zu wagen. Dem Grundsatz  ist er bis zuletzt treu geblieben. Vor 30 Jahren, am Neujahrstag 1984, ist der “Vater des weißen Blues” in einem Londoner Krankenhaus an Lungenkrebs gestorben. Am 19. April 2014 wäre Alexis Korner 86 Jahre alt geworden.

Thursday, 19 December 2013

AUGEundOHR: Mandolinen-Ensemble aus Neapel, 1898

Neapolitanisches Saitenensemble 'Aurora' im Gasthof 'Wiener Garten' in Dresden, 21.11.1898
Wie Wiener Schrammelkapellen, ungarische Zigeunerorchester, bayrische Schuhplattlergruppen sowie Jodel-Ensembles aus dem österreichischen Zillertal waren die Mandolinengruppen aus Neapel vom Ende des 19. Jahrhunderts in ganz Europa unterwegs. Der Mandolinist des "Aurora"-Ensembles spielte - wie man sieht - ein ganz besonderes Modell.



Sunday, 15 December 2013

BEST of 2013: Konzertveranstalter empfehlen

Die besten Sounds 2013

CD-Empfehlungen zu Weihnachten von Konzertveranstaltern und Programmmachern aus dem Südwesten. Diese Leute müssten es ja eigentlich wissen, hören sie doch Tag für Tag Musik ‘live’ und auf Platte.

                                                                    Harris Eisenstadt - eine der Emfpehlungen 2013




Ulrike Tyrs, Ateliers im Alten Schlachhof, Sigmaringen

Dieses Jahr spielte im Rahmenprogramm der kleinen Landesgartenschau in Sigmaringen der Elektroniker Hans Joachim Irmler in den Ateliers im Alten Schlachthof. Irmler ist mit seinem Faust-Studio in Scheer ja quasi unser Nachbar und brachte den ehemaligen Can-Schlagzeuger Jaki Liebezeit mit. Das Konzert wurde mitgeschnitten und wird sich in Teilen auf dem neuen Album der beiden wiederfinden, das allerdings erst im neuen Jahr erscheint. Deshalb empfehle ich die Einspielung der Neuen Wiener Concert Schrammeln, die im Oktober unsere Gäste bei einem gemeinsamen Konzert mit dem SWR waren. “Kronjuwelen” (No Food Factory) heisst ihre CD, die Schrammelmusik aus den Kronländern der ehemaligen Donaumonarchie aufs sensibelste präsentiert. Eine exquisite Melanche von Volks- und Kammermusik.


Werner Büche, Vorsitzender des ‘Jazz Club 56’, Lörrach

Seit der Gründung 1956 bin ich mit einer zweijährigen Unterbrechung der 1. Vorsitzende unseres Clubs. Begonnen hat alles bereits kurz nach Kriegsende mit Schallplattenabenden, wo damals noch Schellackplatten gespielt wurden. In Lörrach hatten wir ja das Glück, die Schweizer Radiosender empfangen zu können und dort auch Jazzsendungen zu hören. Wenn ich auf 2013 zurückblicke, war wohl Paul Kuhn mit seinen All Stars und dem Babelsberger Filmorchester das Highlight. Dieser Auftritt im Lörracher Burghof war Kuhns letzter Auftritt mit dieser Großformation von 30 Musikern vor seinem Tod. Wir haben mit ihm nach dem Konzert noch über seine zukünftigen Pläne gesprochen. Er hat uns auch von seiner neuen CD erzählt, die er im legendären Columbia Studio in Los Angeles aufgenommen hat. Als Lieblings-CD des Jahres würde ich deshalb Paul Kuhns "L.A. Session" auswählen.


Rudolf Kolmstetter, Vorsitzender Jazzclub Singen

Es gab aus allen Jazzbereichen CDs, die mir besonders gefallen haben, so die neue CD von Chucho Valdes & The Afro-Cuban Messengers. Das war mein Sommer-Hit. Aber dieses Jahr habe ich eine Entdeckung gemacht: Den kanadischen, in New York lebenden Schlagzeuger Harris Eisenstadt mit seinen verschiedenen Projekten. 2013 sind zwei Alben von ihm erschienen: Einmal mit seinem Quintett "Canada Day" und dann eine Einspielung seines "September Trios” mit dem immer besser werdenden Tenorsaxofonisten Ellery Eskelin und der Pianistin Angelica Sanchez, die ich auf diesem Weg entdeckt habe. Natürlich habe ich Eisenstadt und seine "Canada Day"-Band für ein Konzert am Fr. 14.11. 2014 nach Singen eingeladen.





Friedhelm Schulz, Jazzclub Villingen
Hier spielen drei alte Hasen im Jazzgeschäft, bei denen sich anspruchsvolles Musizieren mit einer gehörigen Portion Unterhaltsamkeit vereint. Zwischen gekonnt gespielten Dissonanzen und wohligen Klangbildern, pendelt die Musik des Trios Bebelaar / Joos / Lenz, das im Sommer 2013 ihre CD „A Book of Family Affairs“ eingespielt hat.  Beim Konzert im Villinger Jazzkeller, wo ich den Pianisten Patrick Bebelaar, den Trompeter Herbert Joos und den Bassist Günter Lenz vor einigen Monaten gemeinsam sah, war ich ebenso begeistert, wie alle anderen Zuhörer. Und die CD, die nun vorliegt, ist überaus hörenswert – nicht nur für Jazzfans.





Andreas Roth, Kulturzentrum Franz K, Reutlingen

Lieblingsplatte – das klingt ein wenig nach Heiligtum. Mein Favorit 2013 ist „For Sale“ der US-Band East Cameron Folkcore (Label: Grand Hotel Van Cleef / Indigo), auf der zehn junge Menschen mit einer kaum zu beschreibenden Mischung aus Springsteen-artigem Rock, Folklore, Anti-Folk und Southern-Punk ihre heilige Wut darüber, wie die (westliche) Welt eingerichtet ist, kollektiv heraus schreien. Banjo mit krachender Gitarre, Posaune mit rumpelnden Trommeln, Mandoline mit Brüllgesang – alles geht zusammen und erzeugt eine unglaubliche Intensität. Aber nicht in einer Kunstwelt, sondern ganz nah an der Wirklichkeit dran.




Werner Schretzmeier, Theaterhaus, Stuttgart
Als ich das Album „Country Preacher“ von Cannonball Adderley Anfang der 70er Jahre erstmals hörte, hat sich mir die Platte gleich eingeprägt. Ich lege sie bis heute immer wieder auf. Sicherlich ist auch die Tatsache, daß ich damals Joe Zawinul traf, ein wichtiger Grund meiner Begeisterung. Zawinul, der der Musikwelt so großartige Kompositionen wie die Mega-Hits „Mercy, Mercy, Mercy“ und „Birdland“ hinterlassen hat, war einer der ersten weißen Musiker, der von der afro-amerikanischen Musikszene als „Brother“ bezeichnet wurde. Auf „Country Preacher“  ist Zawinul als Pianist des Cannonball Adderley Quintets zu hören, dem er einige Jahre angehörte. Die Platte wurde live aufgenommen, 1969 in einer Kirche in Chicago. Das Ganze wird moderiert von Jesse Jackson, dem Bürgerrechtler. Er spricht auf dieser Platte vom „Brother“ Joe Zawinul. Eine größere Würdigung hat Zawinul, nach seinen eigenen Worten, nie bekommen, obwohl er mit Preisen und Anerkennungen überschüttet wurde. „Country Preacher“ –  großartige, lebensfrohe Musik, aufgenommen in einer Zeit bedeutender gesellschaftspolitischer Umbrüche weltweit.


Werner Hassler, Club Manufaktur, Schorndorf

Mein Lieblingsalbum 2013 heißt ‘Wed21’ und ist von der teilweise in Paris aufgewachsenen Argentinierin Juana Molina. Zufällig bin ich im Plattenladen beim Stöbern darauf gestoßen, wegen dem eigenwilligen Cover und dem wunderbar auszusprechenden Namen. Die Musik ist noch viel eigenwilliger und deshalb extrem faszinierend. ‘Experimentelle Folktronica’ könnte man sie vielleicht nennen, aber genau dieses Problem der schwierigen Kategorisierung macht bereits großen Spaß. Später erfahre ich, dass ‘Wed21’ bereits Molinas sechstes Album ist und freue mich darauf, ein weiteres unentdecktes Feld zu erforschen. Hoffentlich klappt es mit dem anvisierten Konzert von Frau Molina im nächsten Jahr in der Manufaktur.



Der Beitrag erschien zuerst im Schwarzwälder Boten, große Tageszeitung im Südwesten


Tuesday, 10 December 2013

ULRICH STOCK / DIE ZEIT empfiehlt 'DER KLANG DER REVOLTE'

DIE ZEIT / 5. Dezember 2013

BEST of 2013:


In den Empfehlungen der besten Musikbücher 2013 in der Wochenzeitung DIE ZEIT hat ZEIT-Mitarbeiter ULRICH STOCK mein Geschichtsbuch über die 'magischen Jahre' des westdeutschen Musik-Underground 'Der Klang der Revolte' zu seinem Musikbuch des Jahres gewählt - freut mich riesig!


Monday, 9 December 2013

JAZZTRENDS: Wunderkiste Akkordeon

Tradition und Imagination

Der Schweizer Akkordeonist Hans Hassler



cw. Ist es nostalgische Sehnsucht oder künstlerische Selbstvergewisserung, die Musiker dazu bringt, sich im fortgeschrittenen Alter wieder der Musik ihrer Jugendzeit zu zuwenden? Der 68jährige Hans Hassler, Schweizer Akkordeonist avantgardistischer Prägung, ist mit traditionellen Melodien aufgewachsen. Er hat in jungen Jahren in Ländlerkapellen Klarinette geblasen, ganz in der Spur seines Vaters, der neben seinem Beruf als Stadtarbeiter in Chur vor allem ein eingefleischter Volksmusikant war. Obwohl traditionelle Klänge immer schon in Hasslers Musik präsent waren, wenn auch eher untergründig, setzt sich der Akkordeonist auf der neuen Einspielung intensiver mit seiner volksmusikalischen Sozialisation auseinander.

Hassler schürft im Unterbewußtsein und fördert eine ganze Reihe vergessener Tanzmelodien zu Tage, Stücke von Paul Kollegger, Luzi Brüesch und Kasi Geisser, die allesamt zum Traditionsschatz der Schweizer Volksmusik gehören. Unterstützt vom Klarinettisten Jürgen Kupke, dem Baßklarinettisten Gebhard Ullmann und dem Perkussionisten Beat Föllmi interpretiert Hassler dieser Kompositionen auf seine eigene Art. Er seziert und fragmentiert die Melodien, verfremdet die Harmonien und setzt sie collagenhaft wieder zusammen. Hassler läßt sich von der Tradition nicht an die Kette legen, sondern gibt sich der musikalischen Tagträumerei hin, die ins Geisterreich zwischen Wachsein und Versunkenheit führt. 

Natürlich ist es für einen Musiker ein törichtes Unterfangen, die Entzauberung, die das Erwachsenwerden mit sich bringt, rückgängig machen zu wollen: Es gibt keinen Weg zurück zum rein sinnlichen Musizieren! Das weiß Hassler nur zu gut. Dennoch ist ihm mit der Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln ein interessantes und vielschichtiges Stück Musik gelungen: Ländlerklänge zwischen Tradition und Imagination!  

Hans Hassler: Hassler (Intakt)


Sunday, 8 December 2013

AUGEundOHR: MISSIONSMUSIK - amerikanische Tent-Show

Solche 'Tent-Shows' waren im ländlichen Amerika oft die einzige musikalische Abwechslung und Unterhaltung, die es bis ins Hinterland schaffte. Hier ein Missionszelt möglicherweise der Heilsarmee  vom Anfang des 20. Jahrhunderts.


Friday, 6 December 2013

FLASHBACKS: Gitarrenvisionär ROBBIE BASHO

Konzertplakat für zwei Auftritte des virtuosen amerikanischen Raga-Gitarristen Robbie Basho (1940-1986) in Berkeley, ca. 1968. Basho kommt aus dem Umfeld von John Fahey und der sogenannten 'Takoma'-Schule. Takoma war John Faheys Label, auf dem seit den späten 60ern eine interessante Serie von LPs erschienen.  


Abendlieder: Neue Piano-CD von Uli Johannes Kieckbusch

Stiller Mond

Neue CD mit “Abendlieder” von Uli Johannes Kieckbusch


 cw. Herbstzeit ist Abendzeit, wenn die Blätter von den Bäumen fallen, es schon nachmittags dunkel wird und das Jahr sich langsam dem Ende zuneigt. Uli Johannes Kieckbusch, Pianist aus Balingen, hat sich in einer solchen herbstlichen Melancholie ans Klavier gesetzt und ein Dutzend Abendlieder für seine neue CD eingespielt, die wunderbar zur jahreszeitlichen Stimmung passen. Darunter befinden sich so bekannte Lieder wie “Abend wird es wieder”, “Nun ruhen alle Wälder” und “Der Mond ist aufgegangen”.

Kieckbusch gelingt es, diese Stücke instrumental in atmosphärischer Weise auszubreiten. Meistens stellt er zuerst das unverschnörkelte Thema vor, nur von ein paar spärlichen Intervallen unterlegt, bevor er dann eine improvisatorische Auslegung wagt. Kieckbusch wählt einen delikaten Anschlag, läßt den Tönen Raum sich zu entfalten und lauscht jeder einzelnen Note nach. Nie geht der Pianist in die Vollen, sondern hält sich spieltechnisch zurück, weil es ihm wichtiger ist, die spezielle Stimmung jedes einzelnen Lieds zu treffen, als durch hohle Tastenakrobatik zu gefallen.


Nach seiner letztjährigen Beschäftigung mit Advents- und Weihnachtsliedern, ist die Abendlieder-Kollektion eine interessante Fortführung der Idee, dem heimischen Liedschatz durch zeitgenössische Bearbeitungen wieder eine Relevanz für die Gegenwart zu geben. Auf dem neuen Album, das unter dem Titel “Abend wird es wieder – Evening Moods” vom bayrischen Label Chromart Classics herausgegeben wird, ist das Kieckbusch auf beeindruckende Weise gelungen. Der Pianist wird sein “Abendlieder”-Programm am 15. Dezember im Alten Gymnasium in Rottweil (17:00) vorstellen. 

CD-Neuerscheinung:
Uli Johannes Kieckbusch: Abend wird es wieder – Evening Moods (Chromart Classics)