Das Musikprojekt “Formen” von Carl Oesterhelt und Hans-Joachim Irmler im
Studiokonzert
Premiere am 24.10.2015 im Faust-Studio Scheer, 20:00 Uhr
Premiere am 24.10.2015 im Faust-Studio Scheer, 20:00 Uhr
cw. Seit es das Klangbad-Festival in Scheer nicht mehr gibt, ist es in Sachen experimentelle Rockmusik in Oberschwaben etwas ruhig geworden. Jetzt meldet sich Klangbad-Initiator Hans-Joachim Irmler mit einem Konzert zurück, das im Faust-Studio in der ehemaligen Papierfabrik in Scheer über die Bühne gehen wird. Am Samstag, den 24. Oktober (Beginn: 20 Uhr) ist dort unter dem Stichwort “Formen” das neuste Werk des Münchner Komponisten Carl Oesterhelt zu hören.
Oesterhelt, Jahrgang
1968, ist ein Grenzgänger, der seine Musik zwischen avantgardistischer E-Musik,
Minimalismus und Rock ansiedelt. Er hat in diversen alternativen Pop- und
Jazzgruppen wie FSK und dem Tied & Tickled Trio gespielt, daneben immer
wieder Musik für Hörspiele und Theaterproduktionen komponiert, bei denen er
unter anderem häufig mit Schorsch Kamerun von den Goldenen Zitronen
zusammenarbeitete.
Nach Scheer kommt
Oesterhelt jetzt mit einem vielköpfigen Ensemble, das aus einem vollen
Streichensatz, Klarinette, Saxofon und Schlagzeug besteht. Dazu spielt der
Komponist Piano und Synthesizer, während Hans-Joachim Irmler (Jahrgang 1950)
wolkige Elektroniksounds auf seinem selbstgebastelten Keyboard beisteuert, das
er schon in den siebziger Jahren mit der Krautrockgruppe Faust spielte.
Die Musik ist ein Fusionsprojekt,
das Funken aus dem Gegensatzpaar von Komposition und Improvisation schlägt,
also ausgeklügelte Klangarchitektur mit spontaner Interaktion konfrontiert. Die
komponierten Teile für Streichquartett, Holzblasinstrumente und Perkussion sind
bis ins kleinste Detail ausnotiert und bauen manchmal auf minimalistischen
Melodienmustern auf, wobei Irmler als “wild card” ins Spiel kommt: Dem
Faust-Keyboarder fällt die Aufgabe zu, mit intuitiven Einwürfen ein
Zufallselement in die Musik einzubringen. Aus dem Zusammenprall von
Rationalität und Emotionalität baut sich ein Spannungsbogen auf. “Wir hören
zwei Generationen experimenteller Musiker aus unterschiedlichen musikalischen
Welten,” kommentiert Carl Oesterhelt das Projekt. “Das führt zu überraschend
kongruenten wie natürlich auch zu widersprüchlichen Momenten in dieser Musik,
die aber hoffentlich bis zum Schluss ihren ‘dialoghaften Zauber’ behält.”
Kennengelernt haben sich Oesterhelt und Irmler vor fünf Jahren beim Klangbad-Festival, als Oesterhelt dort mit der bayerischen Post-Punk-Band FSK auftrat. Seither steht man in Kontakt, was im Sommer 2014 zu einer ersten Aufnahmensession führte. Damals wurden im Faust-Studio in Scheer die Basistracks aufgenommen. Man diskutierte und probierte aus, inwiefern Oesterhelts komponierte Musik mit Irmlers Stegreifspiel auf der Orgel zusammengehen würden. Das Experiment glückte. Im Verlauf von weiteren Studioterminen entstand allmählich ein Album mit dem Titel “Formen”, das jetzt auch als Vinylplatte rechtzeitig zum Konzerttermin erscheint und dort seine Premiere erleben wird. Man darf gespannt sein!
Eintritt: 14€
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