Friday, 26 December 2014

Nachdenken über Musik mit JAKI LIEBEZEIT Vol. 2

Von Künstlern und Imitatoren

Foto: C. Wagner

Jaki Liebezeit hat mehrmals in seiner über 50jährigen Karriere sein Schlagzeugspiel ziemlich einschneidend umgestellt. Heute spielt er einen Stil, der völlig anders angelegt ist, als das konventionelle Schlagzeugspiel - as we know it. Das monoton-motorische Trommeln hat er bei Can entwickelt, um Anfang der 90er Jahre sein Drum-Kit umzubauen, wobei er nunmehr auf Bassdrum, Hi-Hat und Ride-Cymbal verzichtet. 
Seinen neuen Trommelstil - 'ich spiele jetzt wie ein Trommler trommelt' (Liebezeit) - kann man auf den 'Secret Rhythms'-CDs von Burnt Friedman (Label: Nonplace) hören bzw. auf einem neuen Album betitelt 'Flut' mit Hans Joachim Irmler (Label: Klangbad). 
Heutzutage gibt es vermutlich mehr Drummer auf dem Globus als jemals zuvor, weshalb es für Liebezeit ein um so  größeres Rätsel ist, warum fast alle gleich spielen?


„Trommler wie Art Blakey, Max Roach und wie die alle hießen, hab ich Ende der 50er Jahre zu kopieren versucht. 'So muss man spielen!' hieß es damals. Da hab' ich dann das auch versucht. Geht aber vom künstlerischen Standpunkt aus nicht! Ich kann nicht, nur weil ich Picasso gut finde, genauso malen wie Picasso. Die Musiker machen das alle, kopieren andere. Aber eigentlich sind das dann nur Imitatoren.“ Jaki Liebezeit, 2014

Zum Nachruf:

http://christophwagnermusic.blogspot.co.uk/2017/01/wit-rauern-um-jaki-liebezeit-1938-2017.html


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