Wednesday, 13 March 2024

Die deutsche Autoharp

Vergessene Musikinstrumente

Die amerikanische Autoharp war in Deutschland als "Mandolinette" bekannt

Die Carter Family in den 1930 er Jahre

Die Autoharp, wie sie u.a. von der heute legendären Carter-Family (speziell von Sara Carter) in den 1930er Jahren in der amerikanischen Hillbilly-Musik vor allem als Rhythmusinstrument gespielt und popularisiert wurde, gab es auch in Deutschland. Hier wurde sie unter dem Namen "Mandolinette" von der Firma Josef Fischer aus Brunndöbra – im Erzgebirge im sächsischen Vogtland gelegen – vermarket. Brunndöbra liegt im sogenannten "Musikwinkel" von Klingenthal, Zwota und Markkneukirchen, wo früher eine berühmte Musikindustrie (Geigen, Mund- und Ziehharmonikas usw.) existierte. 

Bei der Mandolinette handelte sich um ein Saiteninstrument, eine Art Zither, die mit einem Mechanismus  ausgestattet war, mit dem auf Knopfdruck gewisse vorgegebene Akkorde gespielt werden konnten, was ihr die Bezeichnung "Akkord-Zither" bzw. "Manual-Zither" einbrachte. Es war eines jener radikaldemokratischen Instrumente, die durch technische Neuerungen ein leichteres Spiel erlaubten und so die Schwelle zum Musikmachen senkten. Ein spezielles Notenblatt (Tabulatur) wurde unter die Saiten gelegt, was es möglich machte, das Instrument auch ohne Notenkenntnisse zu spielen. 

Karl-Heinz Kleinbach, Ende der 1960er Jahren als Hobby-Folkmusiker im Club Monasterie in Esslingen aktiv, ist in den Besitz eines solchen, heute wohl recht raren Instruments gekommen und hat mir das Foto übermittelt.

Fischer's Mandolinette (Foto: Karl-Heinz Kleinbach)



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