Saturday, 17 May 2025

Die Yardbirds und Cecil Taylor im selben Konzert

Die Einheit des Underground

In den späten 1960er Jahren, als der Underground noch eine Einheit bildete, kamen in Konzerten oft recht unterschiedliche Stile zum Tragen, ob Rock, Folk, Jazz, Psychedelic usw. Den Konzertbesuchern konnte man das zumuten. Sie waren offen für vieles. Bei den Konzerten im Fillmore West in San Francisco kam es dabei zu den erstaunlichsten Begegnungen, wie ein Plakat belegt, das ein Konzert der englischen Band THE YARDBIRDS (featuring Jeff Beck & Jimmy Page) mit der US-amerikanischen Band IT'S A BEAUTIFUL DAY ankündigt. Als Dritter im Bunde wird der Jazz-Avantgardist CECIL TAYLOR aufgeführt, einer der Väter des freien Jazz. 


Ich erinnere mich an eine ähnliche Konzert-Konstellation in der Turn- und Festhalle in meiner Heimatstadt Balingen 1971, als BRIAN AUGER'S OBLIVION ESPRESS mit ihrem heißen Acid-Jazzrock im Konzert mit der Karlsruher Gruppe FOURMENONLY (Flügelhorn: Herbert Joos) auftrat, einem der raren, hartgesottenen Freejazz-Ensemble damals, was nicht unbedingt auf reine Gegenliebe vonseiten des Publikums stieß, sondern eher ein paar konstanierte Konzertbesucher zurückließ. Wenn man heute die Musik sowohl von Brian Auger (mit dem Meistergitarristen Jim Mullen) als auch von FourMenOnly, die davor unter den Namen Modern Jazz Quintet Karlsruhe firmierten, wiederhört, erstaunt, wie frisch und wenig gealtert das alles klingt, obwohl es inzwischen mehr als ein halbes Jahrhundert zurückliegt. 


Modern Jazz Quintet Karlsruhe / FourMenOnly: Complete Recordings (Ausschnitt) youtube

Brian Auger's Oblivion Express 'live', 1971 at The Roundhouse (youtube)


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