Bunte
Vielfalt
Die
Schweizer Szene steht vom 21. - 24. April im Scheinwerferlicht der diesjährigen
Musikmesse “jazzahead!” in Bremen
Ein
Gespräch mit Uli Beckerhoff, Jazztrompeter, Hochschulehrer und einer der drei
künstlerischen Leiter
cw. Welchen
Stellenwert besitzt die “jazzahead!” heute für die internationale Jazzszene?
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Wie
die Frankfurter Buchmesse hat die “jazzahead!” jedes Jahr einen Länderschwerpunkt.
Welche Idee steckt dahinter?
Uli
Beckerhoff: Der Länderschwerpunkt will das betreffende Land nicht nur als
Jazzland präsentieren, sondern es findet ein regelrechtes Kulturfestival mit
dem Partnerland statt. Es geht dabei um alle Formen von Kultur: von
Kunstausstellungen über Literaturlesungen bis zu Theateraufführungen, Film,
Graphik/Design und Ballett. Drei Wochen lang stellt das Partnerland sich in
Bremen kulturell vor.
Nach
der Türkei, Spanien, Israel, Dänemark und Frankreich steht dieses Jahr die
Schweiz im Mittelpunkt. Was hat den Ausschlag gegeben?
UB:
Wie wir schon bei den Bewerbungen der Jazzgruppen für die Programmschiene
“European Jazz Meeting” in den letzten Jahren bemerkt haben, gibt es in der Schweiz
viele starke Gruppen. Obwohl es hundert Bewerbungen von Jazzbands aus ganz
Europa gab, haben allein letztes Jahr vier Schweizer Gruppen das Rennen gemacht
und wurden zum “European Jazz Meeting” eingeladen. Das deutet auf eine sehr
vitale Jazzszene hin von höchster Qualität.
Wie
wurden die Gruppen dieses Jahr für die “Swiss Night” ausgesucht?
UB:
Wir hatten aus der Schweiz hundert Bewerbungen für acht Auftritte, sogenannte
“showcases”. Das zeigt wie breit die Jazzszene dort aufgestellt ist. Eine Jury
von sieben Experten hat die 100 Bewerbungen durchforstet. Mehr als 20 Gruppen
kamen in die engere Auswahl, wobei dann noch einmal gesiebt wurden: acht
Gruppen blieben übrig!
Welchen
Stellenwert räumen sie der Schweizer Jazzszene im internationalen Kontext ein?
UB:
Die Schweizer Jazzmusiker agieren zweifellos auf internationalem Niveau. Das
hat wohl mit der hochkarätigen Musikhochschullandschaft zu tun, wo ja auch
viele europäische und amerikanische Musiker unterrichten, ob der Engländer Django
Bates in Bern oder der Amerikaner Gerry Hemingway in Luzern. Das bringt auf die
Dauer natürlich eine Vielzahl von hochtalentierten und vorzüglich ausgebildeten
Musikern hervor.
Welche
jungen Talente haben sie persönlich am meisten beeindruckt?
Julian Sartorius
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