Gastautor Simon Steiner
"Ich will eine Prinzessin"
Die transkulturelle Reise einer jüdischen Melodie
Musik ist immer grenzüberschreitend und verbindet. Das Rembetiko "Ich will eine Prinzessin" ist ein Beispiel für die Koexistenz unterschiedlicher Interpretationen in verschiedenen Ländern, in die sich der Song einbürgerte.
Schellack des Rembetiko Hits (Kounadis-Archive, alle Rechte)
Die wunderschöne Melodie des Rembetiko - Hits "Ich will eine Prinzessin", von Panagiotis Tountas, Piräus, 1936, wurde bereits 1910 von der jüdischen Klezmer-Band Stupels Vilna Orchestra in Vilna, Litauen, als Schlussteil des "Karaite Medley" aufgenommen, später auf dem Balkan und dem östlichen Mittelmeerraum, den USA und wieder in Griechenland. Der Musikwissenschaftler und Pianist Nikos Ordoulidis vom Eastern Piano Project verfolgte die Reise dieser wandernden Melodie anhand einer historischen Diskographie und konnte gemeinsame Einflüsse und originelle Veränderungen nachweisen.
Panagiots Tountas (Kounadis-Archiv, alle Rechte)
Die Reise ist unendlich, denn Melodien sind grenzenlos. Es ist selbstverständlich, dass in Zukunft noch weitere Aufnahmen zu unserem Thema auftauchen werden. Wer sich in die Arrangements hinein fühlt, hört die Besonderheiten und Gemeinsamkeiten der Melodie und versteht, warum sie Musiker aus Litauen, Serbien, der Ukraine, der Slowakei, Griechenland, Ungarn und Rumänien ermutigen, die Melodie in ihr lokales Repertoire aufzunehmen und zu verwerten. Auch der Gast-Autor dieser Zeilen hat sich mit Alain Domagala aus Marseille und dem Stuttgarter Stromraum-Tandem "eo" an die Prinzessin gewagt.
link zu diablog, in deutscher und griechischer Sprache:
https://diablog.eu/kuenste/musik/ich-will-eine-prinzessin-die-reise/
link zur Griechenland Zeitung:
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