MAX GREGER COMBO
Deutscher Jazz in den 1950er Jahren
Er war mir als Bigbandleader aus den großen Samstagabend-Unterhaltungsshows im Fernsehen in den 1970er Jahre bekannt, wo er mit seinem Tanzorchester auftrat. Max Greger stand vor seinen Musikern und gab mit ein paar lässigen Handbewegungen das Tempo vor, manchmal spielte er auch Saxofon. Dass der Tanzmusiker einen Jazz-Background hatte, hörte man munkeln, Konkretes trat nie zutage. Jetzt ist mir auf einem Flohmarkt eine Single in die Hände gefallen, die Max Greger als Jazzmusiker präsentiert, veröffentlicht 1954 auf dem Brunswick Label mit seiner Combo, zu der u.a. auch Hugo Strasser (Saxofon und Klarinette) gehörte, der mit seinem Orchester eine ähnliche Laufbahn einschlug wie Greger.
"Jump" heisst der Titel der Platte, ein Hinweis auf den Jump-Jazz, den die vier Stücke verkörpern. Drei stammen vom amerikanischen Rhythm & Blues-Bandleader Tiny Bradshaw, was die Richtung vorgbit. Kein Wunder, dass in den Nummern schon die Keime des Rock 'n' Roll angelegt sind. Greger spielt diese sehr rhythmische Tanzmusik auf solide Weise. Es ist nicht gerade der wildesten Sorte von Musik, wenn man sie mit dem vergleicht, was damals von Charlie Parker und anderen in den USA gespielt wurde, aber immerhin eine Musik, die noch zehn Jahre zuvor in Deutschland verboten war.
Jump mit Max Greger (Youtube)
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